D 2002, 97 min
Label: Absolut Medien

Genre: Dokumentation, Biographie

Regie: Gerd Kroske

Der Boxprinz

Es ist schon fast anrüchig, wie dieser junge Kerl mit rebellischer Frisur und selbstsicherem Gang, der nur aus den Lenden zu kommen scheint, auf dieser monströsen Zigarre rumkaut. Aber so war er, dieser Norbert Grupe, Modell, Kleinrollenmime (u.a. bei Hitchcock und Carpenter), Aufschneider, Catcher und vor allem Boxer. Einer der Boxen schon in den 60ern als Pop betrieb, oder wie er als 60jähriger hier sagt: "Titel interessierten mich nie, es ging nur um Kohle." Ringrichter waren für ihn Onanisten und Klugscheißer, die ihn bei der Arbeit störten. Nach der Sportkarriere dann Rotlichtmilieu, Gelegenheitsarbeiten, Drogen, Knast ...

Dokumentarist Kroske verschenkt ein wenig dieses zeitgeschichtlich spannende Thema, verweilt zu lange auf Nebenbaustellen wie Grupes Kontakten zu den Hell’s Angels. Leider erliegt er auch der neumodischen Schlamperei, Zeitzeugen nicht mehr zu benennen. Der Befragte, den man auch so erkennt, ist Werner Herzog, der mal wieder in einer unerträglichen, näselnden, dramatisierenden und narzißtischen Performance vor allem von sich selbst quatschen darf.

[ Michael Eckhardt ] Michael mag Filme, denen man das schlagende Herz seiner Macher auch ansieht. Daher sind unter den Filmemachern seine Favoriten Pedro Almodóvar, Xavier Dolan, François Ozon, Patrice Leconte, Luis Buñuel, John Waters, François Truffaut, Pier Paolo Pasolini, Ingmar Bergman. Er mag aber auch Woody Allen, Michael Haneke, Hans Christian Schmid, Larry Clark, Gus Van Sant, Andreas Dresen, Tim Burton und Claude Chabrol ...
Bei den Darstellern stehen ganz weit oben in Michaels Gunst: Romy Schneider, Julianne Moore, Penélope Cruz, Gerard Depardieu, Kate Winslet, Jean Gabin, Valeria Bruni-Tedeschi, Vincent Cassel, Margherita Buy, Catherine Deneuve, Isabelle Huppert ...
Eine große Leidenschaft hat Michael außerdem und ganz allgemein für den französischen Film.