Originaltitel: SAGAT

F 2011, 121 min
Label: Pro Fun

Genre: Dokumentation, Erotik, Schwul-Lesbisch

Regie: Pascal Roche

Sagat

Mühsam wird es immer, wenn Porno erklärt wird. Und in diesem Film gibt es einige, die küchenpsychologische Erkenntnis verbreiten, was beispielsweise den Reiz an der Pornokunstfigur François Sagat nun ausmacht. Das nervt eher, gerade weil Sagat selbst so klar daherkommt. Sein Ziel war das Schaffen eines Bildes, er wollte zu einem neuen Menschen werden. Die Metamorphose gelang – vom dürren Bübchen zum Cross-Dresser, zur tätowierten Muskelmaschine, zum Pornostar. Der auch zu Kritik seiner Branche fähig ist, was Schnellebigkeit und Barebacking angeht. Ehrlich ist dieser seltsame Typ, gesteht er doch, daß sein Schwanz schon mal gephotoshopt wurde, er Pornos nicht aus Not, sondern aus Spaß macht, selbst wenn er weiterhin von der Hand in den Mund lebt. Und diesen Spaß an der Gaukelei, die aus einem geerdeten Bretonen in der Phantasie der Kundschaft schon mal einen arabischen Hengst macht, nimmt man ihm ab.

Die Doku selbst ist ein wenig zäh und gibt sich insgesamt eher züchtig trotz 18er-Freigabe. Den besten Einblick in das Wesen Sagats erhält man, wenn er „24 dumme Fragen“ beantwortet: Da erleben wir das hypermaskuline Kampfpaket als unsicher, bescheiden und durchaus auch einsam.

[ Michael Eckhardt ] Michael mag Filme, denen man das schlagende Herz seiner Macher auch ansieht. Daher sind unter den Filmemachern seine Favoriten Pedro Almodóvar, Xavier Dolan, François Ozon, Patrice Leconte, Luis Buñuel, John Waters, François Truffaut, Pier Paolo Pasolini, Ingmar Bergman. Er mag aber auch Woody Allen, Michael Haneke, Hans Christian Schmid, Larry Clark, Gus Van Sant, Andreas Dresen, Tim Burton und Claude Chabrol ...
Bei den Darstellern stehen ganz weit oben in Michaels Gunst: Romy Schneider, Julianne Moore, Penélope Cruz, Gerard Depardieu, Kate Winslet, Jean Gabin, Valeria Bruni-Tedeschi, Vincent Cassel, Margherita Buy, Catherine Deneuve, Isabelle Huppert ...
Eine große Leidenschaft hat Michael außerdem und ganz allgemein für den französischen Film.