Originaltitel: Black and White

USA 2000, 98 min
Verleih: Columbia

Genre: Drama, Musik

Darsteller: Brooke Shields, Claudia Schiffer, Mike Tyson

Regie: James Toback

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Black and White

Langweilige Pseudodokumentation über die HipHop-Szene

Rich Bower will mit seiner Vergangenheit als Gangster abschließen und ein neues Leben in der HipHop-Szene beginnen. Doch so einfach ist das nicht als Schwarzer, der bei weißen Firmenbossen seine Musik verkaufen will. Und dann gibt es da noch ein Phänomen, daß Rich eigenartig erscheint: vor allem weiße Teenies stehen auf HipHop. Sie imitieren den Kleidungsstil und Slang ihrer schwarzen Musikvorbilder und bezeichnen sich selbst als "Niggaz".

Charlie stammt aus der reichen, weißen Oberschicht. Sie himmelt gemeinsam mit ihren Freunden die Stars der schwarzen Musikszene an. Sie wollen doch gern so sein wie sie. Dabei nimmt Charlie keine Rücksicht auf ihr spießiges Elternhaus und deren Lebensregeln. Für sie ist es einfach cool, den Tag mit den Rappern rumzuhängen, zu kiffen und vielleicht noch ’ne kleine Nummer zu schieben. Natürlich nicht mit dem eigenen Freund, sondern lieber mit einem dick bepackten rassigen Muskelmann. Die

Clique um Charlie wird zufällig von der Dokumentarfilmerin Sam entdeckt. Mit Erlaubnis der Kids darf sie die Gang auf ihren Streifzügen durch die schwarzen Ghettos und Clubs begleiten.

James Toback wollte mit seinem Film einen provokanten Blick auf die schwarze Urban Culture geben. Doch das ist ihm nicht gelungen. Statt in die Szene einzutauchen, plätschert er klischeehaft an der Oberfläche. Die Dialoge wirken unecht und affektiert. Die Krönung ist jedoch Claudia Schiffer. Es steht ihr besser, ihren Allerwertesten über den Catwalk zu schaukeln, als eine Doktorantin der Anthropologie zu mimen. Warum hat man keine Schauspielerin engagiert? Auch Sportprügel Mike Tyson rettet das sinkende Schiff nicht. Im Gegenteil, sein Lispeln verleiht dem Streifen wohl eher unfreiwillige Komik.

[ Christiane Rausch ]