Originaltitel: THE JUNGLEBOOK 2

USA 2002, 73 min
Verleih: Buena Vista

Genre: Animation, Zeichentrick, Kinderfilm

Regie: Steve Trenbirth

Kinostart: 27.03.03

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Das Dschungelbuch 2

Und nochmal mit Gemütlichkeit

Mogli, der Dschungeljunge versengt Shir Khan den Hintern, folgt einem Mädchen in die Menschensiedlung und verabschiedet sich nicht einmal von seinem Freund Balu. So traurig endete 1967 DAS DSCHUNGELBUCH, übrigens der letzte Disney-Film, bei dem Onkel Walt persönlich über die Pinselei wachte. Mehr als drei Jahrzehnte später knüpft ein 2. Teil genau an dieser Stelle an.

Balu vermißt seinen Gesangspartner und versucht immer wieder, seinen Hosenmatz Mogli im Dorf aufzusuchen. Der hingegen kann sich nicht so recht an das neue Leben mit Familie, geregelten Mahlzeiten und Verboten gewöhnen. Sicher, er mag das Mädchen Shanti, und sein neuer Bruder Ranjan ist ein lustiger Rabauke. Doch Mogli zieht es in den Dschungel, und genau dort darf keines der Dorfkinder hin. Eines Nachts hat Balu endlich Erfolg mit seinen Annäherungsversuchen an die Siedlung, schnappt sich Mogli, und alles wird wieder, wie in alten Zeiten. Denkste! Nicht nur seine neue Familie sucht nach dem Ausreißer, auch Shir Khan hat Moglis Streiche nicht vergessen. Er hat die Krallen rachedurstig gewetzt und Witterung aufgenommen.

Im Hause Disney ist es schon lange üblich, zu jedem Kinoerfolg Fortsetzungen auf Video nachzuschieben und Fernsehserien aus dem fruchtbaren Animationsboden zu stampfen. Daß nun auch ein Klassiker als Fortsetzung wiedergeboren wird, riecht nach Verzweiflung, zumal für Eigenkreationen der Mausfabrik in letzter Zeit der Kurs schlecht stand. DAS DSCHUNGELBUCH 2 stellt sich jedoch als solide, wenn auch kurze Fortsetzung heraus. Wesentliche Änderung ist sicher das Stutzen der Songeinlagen auf ein humanes Minimum. Um es mit den Worten der Schlange Kaa zu sagen: "Das Gesinge und Getanze ging mir schon an die Substanz". Leider haben weder King Louie noch Moglis wölfische Adoptivfamilie den Sprung in Teil 2 geschafft, da trösten die neuen Bekannten nur wenig.

In gerade mal 73 Minuten überzeugt das neue DSCHUNGELBUCH mit straffer Erzählung, guter Animation und zeitloser Botschaft: Heimat ist dort, wo das Herz zu Hause ist.

[ Roman Klink ]