Originaltitel: DATE MOVIE

USA 2006, 83 min
Verleih: Kinowelt

Genre: Klamotte, Persiflage

Darsteller: Alyson Hannigan, Adam Campbell, Jennifer Coolidge

Regie: Aaron Seltzer

Kinostart: 01.06.06

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Date Movie

Hereinspaziert zum lustigen Filmeraten!

Was erwarten Sie von einem Kinobesuch zu zweit? Romantisch darf es sein, aber es sollte nicht zu sehr vom eigentlichen Date ablenken? Bitte: Julia Jones glaubt an die große Liebe, aber sie hat DEN Richtigen noch nicht getroffen. Wie auch? Sie ist behaart wie ein Bär, hat schlechte Kußmanieren, und die Weather Girls sind gegen Julia Federgewichte. Sie arbeitet als Kellnerin im griechischen Restaurant ihres Vaters und würde dies wohl auch bis zum Ende ihrer Tage tun, doch dann sitzt ER an einem Tisch: Grant Fuckyerdoder. Er ist schön, charmant und britisch. Bevor es aber vor den Traualtar geht, wird Julia vom Date-Doktor einer Generalüberholung unterzogen, werden die Eltern des Brautpaars aufs Chaotischste miteinander bekannt gemacht und muß Grants beste Freundin unschädlich gemacht werden, ein heißes Luder, das mit Vorliebe im Bikini und noch lieber ohne herumstolziert.

In fünfminütiger Zusammenfassung klingt das Ganze recht amüsant, auf jeden Fall bekannt. Die hinreißenden Hauptdarsteller wecken zusätzliche Hoffnungen auf charmante Unterhaltung - Alyson Hannigan stahl als Michelle so manche Szene in AMERICAN PIE, und New-comer Adam Campbell macht selbst in Stilettos eine gute Figur. All das hilft nur bedingt, gestreckt auf 83 Minuten verlangt dieses DATE MOVIE einige Geduld, zumindest wenn man die magische Schallgrenze des 16. Geburtstages bereits passiert hat. In der sehr lose verknüpften Sketchparade werden Szenen aus romantischen Komödien der letzten zwanzig Jahre nachgestellt und beweisen nachhaltig, daß Imitation nicht gleich Parodie ist. Falls das Date doch nicht der Knaller ist, reicht es allemal fürs fröhliche Filmeraten, wenn Erinnerungen wachgerufen werden - von STAR WARS über PRETTY WOMAN bis zur BIG FAT GREEK WEDDING. Einige Gags zünden, aber immer, wenn sie das nicht tun, gleitet die Nummernrevue, vielmehr Nümmerchenrevue, ins Unappetitliche ab.

Eine Katze hat extreme Verdauungsstörungen, und die anfangs spaßige "Pimp the Bride"-Einlage erzeugt schnell Würgereize, wird dabei Julia doch gleich kübelweise Fett abgesaugt und der Rücken enthaart. Widerlich. Doch es gibt sie zahlreich, jene halbstarken, robusten Kinogänger, die dicke Popos, pupsende Tiere und Zellulitis schon immer wahnsinnig witzig fanden. Sie werden auch diesmal vor Lachen kaum Luft bekommen.

[ Roman Klink ]