Originaltitel: THE DUKES OF HAZZARD

USA 2005, 97 min
Verleih: Warner

Genre: Komödie

Darsteller: Johnny Knoxville, Seann William Scott, Jessica Simpson, Burt Reynolds

Regie: Jay Chandrasekhar

Kinostart: 06.10.05

Noch keine Bewertung

Ein Duke kommt selten allein

Auf dem Highway nichts Neues

Dies ist die Reinkarnation der 1979 gestarteten CBS-Kultserie für die Kinoleinwand - der Stoff der insgesamt 147 Episoden sublimiert auf ein 90minütiges Filmformat.

Die guten alten Bleifuß-Cousins Bo und Luke Duke sitzen wieder hinterm Steuer und machen die Gegend unsicher. Ihren Lebensunterhalt verdienen die Dukes mit schwarzgebranntem Schnaps, der Konflikt mit dem Gesetz ist unausweichlich: in ihrem berüchtigten orangefarbenen Dodge Charger liefern sie sich halsbrecherische Rennen mit der Polizei. Als Bo und Luke von den illegalen Bergbauplänen des korrupten Landrats Boss Hog erfahren, gibt es für sie nur eins: das Gaspedal durchtreten, um ihr Provinznest Hazzard County vor dem Untergang zu retten.

Mit den Verfolgungsjagden im Kino ist es so eine Sache. Waren sie in den 70er und 80er Jahren noch unersetzliches Prunkstück des US-amerikanischen Actionfilms, so ist ihre Position im heutigen Kino wohl ziemlich fragwürdig. Um die Halbwertzeit dieser Actionsequenzen in die Jetztzeit zu retten, liegt der Ausweg einzig in der filmsprachlichen Neuinterpretation. Indes präsentiert uns EIN DUKE KOMMT SELTEN ALLEIN in seinen zahlreichen Verfolgungsjagden Einstellungen, die wir schon mindestens 1000 Mal gesehen haben. Dieser Mißgriff steht symptomatisch für das überwiegende Scheitern des Konzepts: der Regisseur kann dem kultigen Stoff nichts Neues, nichts Spannendes, nichts Unverhofftes oder gar Überraschendes abgewinnen - die Szenerie wirkt abgegriffen, gebraucht und abgenutzt. Mit altbekannten Versatzstücken des Genres wirkt die Inszenierung weitgehend uninspiriert und vorhersehbar. Das spezielle Flair der 70er Jahre könnte den Film retten. Doch den Verantwortlichen gelingt es leider nur teilweise, den kultigen Spirit der US-Serie aufleben zu lassen. Vollgestopft mit abkömmlichen Einstellungen, die die Story mehr behindern als weiterbringen, fehlt es dem recht lückenhaften dramaturgischen Konzept zudem eindeutig an zwingendem Überbau.

Diese Kinoversion erfüllt weder die Anforderungen an den Charme der 70er Jahre, noch an die Transformation des Stoffes in die Filmsprache des 21.Jahrhunderts.

[ Michael Bolte ]