Originaltitel: DOWN TO EARTH

USA 2001, 90 min
Verleih: UIP

Genre: Komödie

Darsteller: Chris Rock, Regina King, Mark Addy

Regie: Chris & Paul Weitz

Kinostart: 26.07.01

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Einmal Himmel und zurück

Alte Gags im neuen Aufguß

Lance Barton traut seinen Augen kaum: Gerade kehrt der erfolglose Amateurkomödiant von einem mißlungenen Auftritt zurück, schon verändert sich sein ganzes Leben. Von einer Sekunde zur anderen findet er sich statt auf seinem Fahrrad vor der Himmelspforte wieder. Ein bedauerliches Mißgeschick, erklärt der Erzengel Mr. King, eigentlich sollte Lance erst 2040 sterben. Was passiert ist, lasse sich jedoch nicht mehr rückgängig machen! Die einzige Möglichkeit für den lebensfrohen Witzemacher sei es, in einen anderen Körper zu schlüpfen und dessen Leben zu führen. Wenigstens übergangsweise.

Wenige Minuten später ist es vollbracht: Lance, Mitte 20, schwarz, arm, aber optimistisch und beliebt, wird zu Charles Wellington, Mitte 60, weiß, Multimillionär, herzlos und in ein Mordkomplott verwickelt...

Der Zuschauer beobachtet nun weiterhin Chris Rock, der sich eigentlich wie zuvor verhält. Nur kurz wird der richtige Wellington, wie ihn alle Menschen im Film erleben, gezeigt: Ein alter und fetter Mann, der sich jetzt an eine viel zu junge Frau ranmacht, HipHop hört und lauthals zustimmt, wenn sich die Rapper gegen Unterdrückung durch Weiße wehren.

An sich eine witzige, wenn auch wenig originelle Grundidee, allerdings ein paar Jahre zu spät. Waren die Sprüche von Eddie Murphy Ende der 80er zeitgemäß und unterhaltsam, verkommt Chris Rock zu einem lahmen Abklatsch. Die Gags pendeln zwischen Langeweile und Vorhersehbarkeit, die Story entwickelt sich kaum. Natürlich gelingt es Lance durch Charme und Optimismus die Nachteile des neuen Körpers zu kompensieren - und natürlich droht der Erzengel zum Ende alles wieder zu zerstören.

Dabei wirken die Seitenhiebe auf unterdrückten Rassismus und reines Profitdenken so billig aufgesetzt, daß man sich spätestens nach einer halben Stunde ernsthaft fragt, wie viele Jahre das Drehbuch im Keller der Produzenten verstaubt ist.

[ Jan Berger ]