Originaltitel: SUGAR & SPICE

USA 2001, 81 min
Verleih: Kinowelt

Genre: Teenie, Satire

Darsteller: Marley Shelton, James Marsden, Mena Suvari

Regie: Francine McDougall

Kinostart: 15.03.01

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Sugar & Spice

Farbenfrohe Satire auf Cheerleading und Girl-Power

Diane ist jung, blond, hübsch und leitet das Cheerleading-Team der Lincoln High. Jeden neuen Tag begrüßt sie mit einem Lächeln auf den Lippen. Einzig die große Liebe fehlt in ihrem perfekten Teenager-Dasein, und Glückspilz, der sie ist, muß sie nicht lange auf den Traumprinzen warten. Jack, der neue Star der Football-Mannschaft betritt die Szene - Diane ist hin und weg und schwanger. Als das niedliche Pärchen sich nun unvermittelt in der rauhen Wirklichkeit wiederfindet und die Finanzen knapp werden, demonstrieren Dianes Schulfreundinnen tatkräftige Solidarität: Man beschließt, gemeinschaftlich eine Bank auszurauben.

Sonnengelb, himmelblau, grasgrün, schweinchenrosa - die gebürtige Australierin Francine McDougall hat für ihre Teenager-Göttinnen eine heile Welt in heilen Farben gemalt. Hier muß jede Abweichung ins Auge stechen - ein von Schwangerschaft gerundeter Bauch sowieso. Mit scharfen Konturen und dem kompakten Bildwitz von Comic-Heftchen generiert McDougall das Paradies von Ken und Barbie. Die beiden Spielzeugungetüme haben dabei nicht nur Pate für die halbwüchsige Personnage gestanden, sondern müssen auch als Test-Personal für den geplanten Supercoup herhalten. Der amerikanische Teenager an sich, traumwandelnd zwischen kichernder Unbedarftheit und frühreifer Cleverness - das Feindbild ist klar. Doch es ist ein Feind, für den McDougall trotz aller Spöttelei reichlich Sympathie aufbringt.

Hier ist Teenie-Land noch nicht ganz abgebrannt, auch wenn sich Diane und ihr A-Team alle Mühe geben, dem sauberen All-American-Girl-Image per Schießeisen ein paar Schmauchspuren zu verpassen. Denn diese Satire ist keineswegs so bissig, daß sie einen Beißkorb nötig hätte. So wird man zähnefletschenden Hintersinn vergebens suchen, findet dafür aber durchaus unterhaltsamen Witz, der sich nicht zwischen irgendwelchen Zeilen versteckt hält.

[ Sylvia Görke ]