D 1968, 86 min
Label: Filmgalerie 451

Genre: Drama

Darsteller: Sascha Urs, Edith Volkmann

Stab:
Regie: Roland Klick
Kamera: Robert von Ackeren

Bübchen

Roland Klick ist schon ein etwas glückloser -Filmemacher. Das Publikum und die Kritik verteilten keine dritten Chancen. Mal war er eindeutig zu verschwurbelt und plakativ (in seinem Frühwerk JIMMY ORPHEUS), mal wurde sein unstreitbares Talent einfach nicht gebührend erkannt - wie bei diesem in der Tat meisterhaften Film, der genau betrachtet aber nicht sein Debüt, sondern Klicks Zweitwerk war. BÜBCHEN erzählt nahezu emotionslos davon, wie ein Junge sein kleines Schwesterchen mit einer Plastiktüte erstickt und das tote Kind dann im Bollerwagen völlig ohne Anzeichen eines Gefühls auf den Schrottplatz fährt.

Klick berichtet von einer Familientragödie, völlig unaufgeputscht und dabei ganz nah dran, er blickt in eine Zeit, als man mit lilafarbenen Autos gegen den Kleinstadtmief rebellierte, und er schaut zudem in ein Milieu der sozialen Verkommenheit, beobachtet allein gelassene Kinder und deren egoistische Eltern. All dies tut er ohne pädagogischen Zeigefinger, einfach als Bestandsaufnahme. Manchmal fühlt man sich an BENNYS VIDEO von Haneke erinnert, auch durch die Sogwirkung im Fortlauf der Geschichte, die verblüfft, obwohl man deren Ausgang/Täter ja bereits kennt.

[ Michael Eckhardt ] Michael mag Filme, denen man das schlagende Herz seiner Macher auch ansieht. Daher sind unter den Filmemachern seine Favoriten Pedro Almodóvar, Xavier Dolan, François Ozon, Patrice Leconte, Luis Buñuel, John Waters, François Truffaut, Pier Paolo Pasolini, Ingmar Bergman. Er mag aber auch Woody Allen, Michael Haneke, Hans Christian Schmid, Larry Clark, Gus Van Sant, Andreas Dresen, Tim Burton und Claude Chabrol ...
Bei den Darstellern stehen ganz weit oben in Michaels Gunst: Romy Schneider, Julianne Moore, Penélope Cruz, Gerard Depardieu, Kate Winslet, Jean Gabin, Valeria Bruni-Tedeschi, Vincent Cassel, Margherita Buy, Catherine Deneuve, Isabelle Huppert ...
Eine große Leidenschaft hat Michael außerdem und ganz allgemein für den französischen Film.