Österreich 1997, 104 min
Label: Concorde HE

Genre: Drama, Psycho

Darsteller: Ulrich Mühe, Susanne Lothar, Arno Frisch, Frank Giering

Regie: Michael Haneke

Funny Games

Zu Anfang noch heiteres Klassikraten im Wagen, eine Familie unterwegs zu ihrem Urlaubsidyll. 20 Filmminuten später angsterfüllte Gesichter in Großaufnahme. Zwei adrette Knaben machen Anne, Georg und ihrem Sohn das Leben zur Hölle. Am Montag wollte Anna Batterien für die Küchenuhr kaufen. Dazu wird es wahrscheinlich nicht kommen ...

Haneke, der hier im Interview ganz deutlich sagt, daß er mit diesem Film zum einzigen Mal bewußt provozieren wollte, bearbeitet wieder SEIN Thema: das familiäre Biotop vor dem finalen Kollaps. Ohne Zynismus aber doch in voller Absicht, seine Zuschauer zu manipulieren, stellt Haneke Fallen und dreht an der Schraube des Ertragbaren, hebelt die Unberührbarkeit familiären Schutzes aus und zeigt auf, daß Gewalt nicht zwangsläufig sozial bedingt ist. Daß sein Film als unbequemes, aber treffliches Gesellschaftsporträt besteht, liegt auch daran, daß Haneke es vermeidet, den Figuren all zu grobe Raster und Klischees zu verpassen und sich somit über die Figuren und ihr Tun zu stellen. Das macht sein Werk so verwundend.

[ Michael Eckhardt ] Michael mag Filme, denen man das schlagende Herz seiner Macher auch ansieht. Daher sind unter den Filmemachern seine Favoriten Pedro Almodóvar, Xavier Dolan, François Ozon, Patrice Leconte, Luis Buñuel, John Waters, François Truffaut, Pier Paolo Pasolini, Ingmar Bergman. Er mag aber auch Woody Allen, Michael Haneke, Hans Christian Schmid, Larry Clark, Gus Van Sant, Andreas Dresen, Tim Burton und Claude Chabrol ...
Bei den Darstellern stehen ganz weit oben in Michaels Gunst: Romy Schneider, Julianne Moore, Penélope Cruz, Gerard Depardieu, Kate Winslet, Jean Gabin, Valeria Bruni-Tedeschi, Vincent Cassel, Margherita Buy, Catherine Deneuve, Isabelle Huppert ...
Eine große Leidenschaft hat Michael außerdem und ganz allgemein für den französischen Film.