D 2004, 52 min
Label: Absolut Medien

Genre: Dokumentation

Regie: Michael Kluth

Günther Uecker - Poesie der Destruktion

Er habe eine Impertinenz, die dem In-der-Nase-bohren ähnlich sei, sagt Uecker über sein prägnantestes Instrument. Der Nagel als Symbol der politisch und ethisch verstandenen "Weltverletzung" prangt auf seinen Objekten, zieht sich durch seine Bilder und wurde Markenzeichen. Im Jubiläumsjahr ist dem 1930 in Mecklenburg geborenen Künstler neben großen Werkschauen auch diese Filmmonographie gewidmet. In Interviews, Berichten von Reisen, von der Arbeit am Tell-Bühnenbild auf dem Rütli oder aus dem Atelier wird dabei besonders das Sinnliche, ja Zärtliche des künstlerischen Prozesses erfahrbar.

Leider stehen Ueckers differenzierten Selbstdeutungen dabei etwas behäbige Kommentare zur Seite, die all zu oft metaphorische Banalitäten bemühen. Nicht die Werkinterpretation sondern die Anschaulichkeit ist also die Stärke von Michael Kluths Film. Und damit muß man sich auch über den sogenannten "Bonus" hinweg trösten, der lediglich thematisch gestraffte Fassungen des Filmmaterials enthält.

[ Sylvia Görke ]