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Hustler White

Da Coil schon zu Beginn des Films dem Hüpfsong „Tainted Love“ einen säureschweren Anstrich verleihen, weiß man wenigstens sofort, daß es in morastige Abgründe geht. Und das im sonnenverwöhnten Kalifornien und mit einem Augenzwinkern – was an der anarchischen Art, Filme zu machen, liegt, welche BruceLaBruce zu eigen ist. Himself spielt den Schriftsteller Jürgen – super-schwul, super-posh und super-notgeil. Er ist auf Recherche in Hollywood, die schwule Pornoindustrie ist sein Sujet, das Stricherwesen um den Santa Monica Blvd. treibt ihn an. Und so kommt er zur Geschichte vom Jungen, der immer von einem Pool träumte und ihn letztendlich auch bekam – nur eben anders als gedacht. Der Junge wird von dem schon heißen Tony Ward gegeben, der auch all jenen Trost ausspricht, die dachten, alle Pornohengste hätten Riesenteile.

LaBruce stellt uns Menschen und Anordnungen vor, deren Bekanntschaft wir gern vermieden hätten: Langhaarige, die auf Amputierten-Pornos stehen, ein Gangbang mit dicken Negern in weißen Schlüpfern und bösartige Mörder. Da La­Bruce aber bekanntermaßen romantisch ist, geht es auch um Liebe. Insgesamt also eine Stadtführung der etwas anderen Art.

[ Michael Eckhardt ] Michael mag Filme, denen man das schlagende Herz seiner Macher auch ansieht. Daher sind unter den Filmemachern seine Favoriten Pedro Almodóvar, Xavier Dolan, François Ozon, Patrice Leconte, Luis Buñuel, John Waters, François Truffaut, Pier Paolo Pasolini, Ingmar Bergman. Er mag aber auch Woody Allen, Michael Haneke, Hans Christian Schmid, Larry Clark, Gus Van Sant, Andreas Dresen, Tim Burton und Claude Chabrol ...
Bei den Darstellern stehen ganz weit oben in Michaels Gunst: Romy Schneider, Julianne Moore, Penélope Cruz, Gerard Depardieu, Kate Winslet, Jean Gabin, Valeria Bruni-Tedeschi, Vincent Cassel, Margherita Buy, Catherine Deneuve, Isabelle Huppert ...
Eine große Leidenschaft hat Michael außerdem und ganz allgemein für den französischen Film.