D 1992, 79 min
Label: Filmgalerie 451

Genre: Tragikomödie

Darsteller: Barbara Auer, Karin Baal, Ruth Hellberg, Edgar Selge, Burghart Klaußner

Regie: Hermine Huntgeburth

Im Kreise der Lieben

Es ist ein erstaunlicher Erstling und schon ein Verweis darauf, was Hermine Huntgeburth später so gut und geradezu brillant im TV-Film GEFÄHRLICHE FREUNDIN konnte: Frauen inszenieren. Hier sind es gleich drei Generationen der Weiblichkeit unter einem Dach: Oma, Mutter, Kind. Ein merkwürdiges, schrulliges bis hierarchisch abgestecktes Miteinander - die Oma despotisch, die Mutter depressiv, die Tochter aufreizend. Es ist an der Jüngsten, die Familie zu versorgen, Männer umkreisen sie wie Motten das Licht, sie alle werden allerdings verglühen, mindestens aber ärmer und nicht unbedingt lebendiger sein.

Eine Tragikomödie also, wenn man so will, eine schwarzhumorige Allegorie auf die ohnehin oft merkwürdig definierte Solidargemeinschaft. Ebenso eine hintersinnige Geschichte einer Rache an all den Kurts und Bernds dieser Welt, die ihre krakengleichen Arme stets um Frauen schlingen, nur um ihren eigenen Unzulänglichkeiten zu entfliehen. Ein feministisches Werk also, mit Versatzstücken aus dem Theater, was das Tempo vielleicht manchmal drosselt, der beklemmenden Stimmung in der Wohnung der Drei aber bestens zuträglich ist.

[ Michael Eckhardt ] Michael mag Filme, denen man das schlagende Herz seiner Macher auch ansieht. Daher sind unter den Filmemachern seine Favoriten Pedro Almodóvar, Xavier Dolan, François Ozon, Patrice Leconte, Luis Buñuel, John Waters, François Truffaut, Pier Paolo Pasolini, Ingmar Bergman. Er mag aber auch Woody Allen, Michael Haneke, Hans Christian Schmid, Larry Clark, Gus Van Sant, Andreas Dresen, Tim Burton und Claude Chabrol ...
Bei den Darstellern stehen ganz weit oben in Michaels Gunst: Romy Schneider, Julianne Moore, Penélope Cruz, Gerard Depardieu, Kate Winslet, Jean Gabin, Valeria Bruni-Tedeschi, Vincent Cassel, Margherita Buy, Catherine Deneuve, Isabelle Huppert ...
Eine große Leidenschaft hat Michael außerdem und ganz allgemein für den französischen Film.