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Kinder Gottes

Dies ist eine Geschichte über Bigotterie, wegen der man nur den Kopf schütteln möchte, wenn sie nicht so fatal, so menschenverachtend wäre: Dieses ständige Gottanbeten, oh mein Herr hier, oh mein Erlöser da – stößt aber der schüchterne Johnny, der sich auf Eleuthera zurückzieht, um seine künstlerische Bestimmung zu finden, auf eine Gang aus schwarzen Rumhängern, drohen sie dem Schwulen, ihn wie ein Schwein zu zerlegen. Wo ist denn da der Herr und Erlöser? Doch Johnny hält durch, trifft auf einen hübschen Schwarzen, zwischen ihm und Romeo kocht Leidenschaft hoch. Dem kann man aber auch kaum widerstehen, weiß er doch in jeder Sprache ein schönes Wort! Doch Romeo bekennt sich nicht zu Johnny, zu viel Haß würde auch ihm entgegenschlagen.

Diese Geschichte ist stark genug, sie erzählt vom Zurückgestoßenwerden und zum Glück von einem an sich starken Charakter. Da braucht es die eingeflochtene Parallelgeschichte von Lana nicht, deren Mann als Priester homophobe Sprüche klopft, in einschlägigen Bars aber die Nachbarjungs fickt. Das verwässert die ansonsten aufwühlende Geschichte ein wenig. Und das Ende? Nun, KINDER GOTTES ist eine Geschichte über unverdeckten Rassismus, die „Save The Bahamas“-Bewegung haßt Schwule, wie also könnte es ausgehen, zumal der Angebetete Romeo heißt?

[ Michael Eckhardt ] Michael mag Filme, denen man das schlagende Herz seiner Macher auch ansieht. Daher sind unter den Filmemachern seine Favoriten Pedro Almodóvar, Xavier Dolan, François Ozon, Patrice Leconte, Luis Buñuel, John Waters, François Truffaut, Pier Paolo Pasolini, Ingmar Bergman. Er mag aber auch Woody Allen, Michael Haneke, Hans Christian Schmid, Larry Clark, Gus Van Sant, Andreas Dresen, Tim Burton und Claude Chabrol ...
Bei den Darstellern stehen ganz weit oben in Michaels Gunst: Romy Schneider, Julianne Moore, Penélope Cruz, Gerard Depardieu, Kate Winslet, Jean Gabin, Valeria Bruni-Tedeschi, Vincent Cassel, Margherita Buy, Catherine Deneuve, Isabelle Huppert ...
Eine große Leidenschaft hat Michael außerdem und ganz allgemein für den französischen Film.