Originaltitel: PEDRO

USA 2008, 90 min
Label: Salzgeber

Genre: Biographie, Drama, Schwul-Lesbisch

Darsteller: Alex Loynaz, Justina Machado

Regie: Nick Oceano

Pedro

Nick Oceano erzählt in diesem aufwühlenden Film die Geschichte von Pedro Zamora, der sich 17jährig mit HIV infizierte, die Erkrankung in der Reality-Show „The Real World“ auf MTV öffentlich machte und zu einem wichtigen AIDS-Aktivisten wurde. Oceano versteht es, die Geschichte eines so kurzen Lebens interessant zu erzählen, da er Pedros kubanische Wurzeln verfolgt, die schmerzhafte Ausreise der auseinandergerissenen Familie nach Miami thematisiert, den gerade einmal 13jährigen am Krebstod seiner Mama leiden zeigt. Trotz allem ist Pedro eine Frohnatur, die ihre Stärke auch aus der unterstützenden Familie zieht. Er ist das achte Kind, der Jüngste, was seinem traurigen Ende noch einmal eine ganz spezielle Färbung gibt.

Beeindruckend ist, daß Oceanos Film durchaus zu Tränen rührt, aber in keinem Moment sentimental wird. Das wäre auch Verrat an einer so hinreißenden Persönlichkeit wie Zamora. Ein Typ voller Sympathie, den man gern umarmen würde. Man staunt ob dessen Zuversicht und weiß einmal mehr um die Ungerechtigkeit des Lebens, als er 1994 mit 22 Jahren stirbt.

[ Michael Eckhardt ] Michael mag Filme, denen man das schlagende Herz seiner Macher auch ansieht. Daher sind unter den Filmemachern seine Favoriten Pedro Almodóvar, Xavier Dolan, François Ozon, Patrice Leconte, Luis Buñuel, John Waters, François Truffaut, Pier Paolo Pasolini, Ingmar Bergman. Er mag aber auch Woody Allen, Michael Haneke, Hans Christian Schmid, Larry Clark, Gus Van Sant, Andreas Dresen, Tim Burton und Claude Chabrol ...
Bei den Darstellern stehen ganz weit oben in Michaels Gunst: Romy Schneider, Julianne Moore, Penélope Cruz, Gerard Depardieu, Kate Winslet, Jean Gabin, Valeria Bruni-Tedeschi, Vincent Cassel, Margherita Buy, Catherine Deneuve, Isabelle Huppert ...
Eine große Leidenschaft hat Michael außerdem und ganz allgemein für den französischen Film.