Originaltitel: MATAR A UN HOMBRE

Chile/F 2014, 79 min
Label: Pierrot Le Fou

Genre: Thriller

Darsteller: Daniel Candia, Ariel Mateluna

Regie: Alejandro Fernández Almendras

To Kill A Man

Der Film hat einen sofort im Griff. Allein diese ewige Einstellung mit Blick in den Wald; weit hinten ein Typ, der etwas verrichtet, dazu das dunkel angeschlagene Cello – man spürt: Es kommt heftig. Tut es auch, und man ist doch froh darüber, denn es ist Abschaum, der dem einfachen Waldarbeiter Jorge und dessen Familie das Leben zur Hölle macht. Und wie so oft bei einem saftigen Revenge-Thriller: Das Gesetz schlägt sich auf die Seite des Packs. Eines Tages aber schlägt Jorge zurück, entführt Kalule, den Kopf des terrorisierenden Gesindels, und – man kann nicht anders – es ist doch ganz schön, den Sadisten plötzlich wimmern zu hören.

Almendras’ Film ist von einer konzentrierten Stille, er erzählt stringent und zeigt nur einen einfachen Mann, für den es kein anderes Mittel als das der probaten Gegenwehr mehr gibt. Und er zeigt auch, wie schwer es eigentlich ist, jemanden zu töten und zu „entsorgen.“ Dieser Umstand verstärkt das Maß der Verrohung von Jorges Peinigern und läßt ohnehin tief in eine düstere Zukunft für all jene blicken, die sich das Leben in immer neu entstehenden Gated Areas nicht leisten können. Es herrscht nämlich schon Krieg.

[ Michael Eckhardt ] Michael mag Filme, denen man das schlagende Herz seiner Macher auch ansieht. Daher sind unter den Filmemachern seine Favoriten Pedro Almodóvar, Xavier Dolan, François Ozon, Patrice Leconte, Luis Buñuel, John Waters, François Truffaut, Pier Paolo Pasolini, Ingmar Bergman. Er mag aber auch Woody Allen, Michael Haneke, Hans Christian Schmid, Larry Clark, Gus Van Sant, Andreas Dresen, Tim Burton und Claude Chabrol ...
Bei den Darstellern stehen ganz weit oben in Michaels Gunst: Romy Schneider, Julianne Moore, Penélope Cruz, Gerard Depardieu, Kate Winslet, Jean Gabin, Valeria Bruni-Tedeschi, Vincent Cassel, Margherita Buy, Catherine Deneuve, Isabelle Huppert ...
Eine große Leidenschaft hat Michael außerdem und ganz allgemein für den französischen Film.