Originaltitel: WAR REQUIEM

GB 1984, 92 min
Label: Salzgeber

Genre: Drama, Kriegsfilm, Experimentalfilm

Darsteller: Tilda Swinton, Nathaniel Parker, Laurence Olivier

Regie: Derek Jarman

War Requiem

Furcht hatte Derek Jarman wahrlich nicht: Man erinnere seine Behauptung, daß Carravaggio eben nicht nur das Genie der Renaissance, sondern auch ein Männerliebhaber war, das Verknüpfen von Shakespeares Sonetten mit dissonanter elektronischer Musik und nun eben diese bildkompositorische, als Gesamtkunstwerk geradewegs genialische Bearbeitung des orchestralen Chorwerks Benjamin Brittens. Es ist weniger Film als eine Kollage aus Archivbildern vom Ersten Weltkrieg, einer spielerischen Komponente um den jung gefallenen Dichter Wilfred Owen und eine aufopferungsvolle Krankenschwester und immer wieder rätselhaften Montagen aus naturalistischen Einsprengseln, Lazarettaufnahmen, Kindheitserinnerungen und zärtlichen Gesten unter Soldaten. Dazu Berge von Toten, Chöre vor Grabesprojektionen und Tilda Swinton in den verschiedensten „Rollen“ und Zeitebenen.

Das läßt sich recht eindeutig als durchkonzipierte und interdisziplinäre Anklage gegen das Grauen von Krieg und Gewalt verstehen, letztendlich aber auch als verwirrende Versuchsanordnung der Ästhetik. Denn bei Jarman sehen nicht nur die Jungs gut aus, da wird auch Zwangsarbeit irgendwie schick.

[ Michael Eckhardt ] Michael mag Filme, denen man das schlagende Herz seiner Macher auch ansieht. Daher sind unter den Filmemachern seine Favoriten Pedro Almodóvar, Xavier Dolan, François Ozon, Patrice Leconte, Luis Buñuel, John Waters, François Truffaut, Pier Paolo Pasolini, Ingmar Bergman. Er mag aber auch Woody Allen, Michael Haneke, Hans Christian Schmid, Larry Clark, Gus Van Sant, Andreas Dresen, Tim Burton und Claude Chabrol ...
Bei den Darstellern stehen ganz weit oben in Michaels Gunst: Romy Schneider, Julianne Moore, Penélope Cruz, Gerard Depardieu, Kate Winslet, Jean Gabin, Valeria Bruni-Tedeschi, Vincent Cassel, Margherita Buy, Catherine Deneuve, Isabelle Huppert ...
Eine große Leidenschaft hat Michael außerdem und ganz allgemein für den französischen Film.