BRD 1985, 97 min
Label: Salzgeber

Genre: Schwul-Lesbisch, Drama, Polit

Darsteller: Rainer Strecker

Regie: Wieland Speck

Westler

Zuerst schmachtende Blicke aus fahrenden Autos an einer Klappe im sonnigen Kalifornien, dann sehnsuchtsvolle Blicke an der Weltzeituhr auf dem Alex. Auf den ersten Blick Weit- und Weltläufigkeit, doch Freiheit sieht überall anders aus. Specks Liebesgeschichte über Felix, Ku’damm sozialisiert, und Thomas, DDR-geprüft, enthüllt sich still als kluger Exkurs über das Aufeinanderprallen verschiedener Modelle des an sich gleichen Kosmos. Felix’ Reisen in den Osten gestalten sich als zunehmend beklemmende Detailaufnahmen - von der Komplexität einer Beziehung zwischen Zwangsumtausch und Broileressen, von einer gerade durch Thomas gelebten Zerrissenheit, die entsteht, wenn man jung schon weiß, daß alles, was man will, nicht klappen darf. Weil die Wirklichkeit eben größer ist.

Ergänzt wird dieses wegweisende Werk durch Kurzfilme Specks, die alle - so unterschiedlich sie auch sind - unterschwellig von Angst erzählen: mal vor der Geißel AIDS, mal vor dem Kalten Krieg. Den heute nur gelegentlichen Filmemacher Speck vermißt man, als Panoramachef, damit kreatives Zentrum der Berlinale, schätzt man ihn.

[ Michael Eckhardt ] Michael mag Filme, denen man das schlagende Herz seiner Macher auch ansieht. Daher sind unter den Filmemachern seine Favoriten Pedro Almodóvar, Xavier Dolan, François Ozon, Patrice Leconte, Luis Buñuel, John Waters, François Truffaut, Pier Paolo Pasolini, Ingmar Bergman. Er mag aber auch Woody Allen, Michael Haneke, Hans Christian Schmid, Larry Clark, Gus Van Sant, Andreas Dresen, Tim Burton und Claude Chabrol ...
Bei den Darstellern stehen ganz weit oben in Michaels Gunst: Romy Schneider, Julianne Moore, Penélope Cruz, Gerard Depardieu, Kate Winslet, Jean Gabin, Valeria Bruni-Tedeschi, Vincent Cassel, Margherita Buy, Catherine Deneuve, Isabelle Huppert ...
Eine große Leidenschaft hat Michael außerdem und ganz allgemein für den französischen Film.