Originaltitel: A BEAUTIFUL MIND

USA 2001, 139 min
Verleih: UIP

Genre: Biographie, Drama

Darsteller: Russell Crowe, Jennifer Connelly, Ed Harris

Regie: Ron Howard

Kinostart: 28.02.02

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A Beautiful Mind

Den Spekulanten keine Chance

Es ist schon ziemlich lächerlich, wie sich alljährlich amerikanische Schreibtischtäter aufschwingen, um mit einer albernen Mär über Behinderte, Verrückte, Krebskranke oder gegebenenfalls aidskranke Schwule - kurzum bedauernswerte Geschöpfe, denen das tränentriefende Mitgefühl aufrechter Bürger sicher sein sollte - den OSCARS entgegen zu gieren und nach greisem Juryentscheid die eh fragwürdige Trophäe meist auch in die verlogenen Sackotaschen stecken zu können.

Dieses Jahr steht mal wieder der Wahnsinn auf dem Plan, und wer könnte das besser bebildern als Naseweis Ron Howard. Er erzählt uns von John Forbes Nash Jr., der auf unkonventionellem Wege in der Eliteschule Princeton als Mathe-As besticht. Nash ist so einer, über den zuerst gelacht wird, der am Ende aber siegt. Zumal ja auch die Mädels nicht ausbleiben. Hier ist es nun die schöne Alicia, die sich kurz nach der Heirat eines trüblichen Gefühls nicht mehr erwehren kann: ihr Gutster hat ne ordentliche Hacke.

So in etwa läßt sich Howards Hänschen-Sicht auf die grauenvolle Tatsache der unheilbaren Schizophrenie verkürzen, denn zu albern schickt er seinen traurigen Helden ins wahnwitzige Gewühl eines Spionagepaktes, in immer verschärftere Wahrnehmungsausfälle - bis zur Bedrohung des eigenen und Alicias Leben. Nun kann man von Ron Howard keine sensible, eventuell klar recherchierte Auseinandersetzung mit Schizophrenie erwarten, aber warum denn immer dieselbe Leier: natürlich hält Frauchen aufopferungs- und entbehrungsvoll zu ihrem kranken Genie, natürlich gibt’s am Ende Kitsch pur wenn der alte Nash in den 90ern den Nobelpreis einsackt, und natürlich muß der Arme auch äußerlich schon irgendwie retardiert aussehen.

So denken sich das nämlich die Amis: Schizos müssen immer grobmaschige Strickjacken und Brillen aus Fensterglas tragen, Stakkatosätze unter debilen Kopfzuckungen von sich geben und zu schleimiger Musik den Rest vor sich selbst warnen. Geht eigentlich gar nicht ...

[ Michael Eckhardt ] Michael mag Filme, denen man das schlagende Herz seiner Macher auch ansieht. Daher sind unter den Filmemachern seine Favoriten Pedro Almodóvar, Xavier Dolan, François Ozon, Patrice Leconte, Luis Buñuel, John Waters, François Truffaut, Pier Paolo Pasolini, Ingmar Bergman. Er mag aber auch Woody Allen, Michael Haneke, Hans Christian Schmid, Larry Clark, Gus Van Sant, Andreas Dresen, Tim Burton und Claude Chabrol ...
Bei den Darstellern stehen ganz weit oben in Michaels Gunst: Romy Schneider, Julianne Moore, Penélope Cruz, Gerard Depardieu, Kate Winslet, Jean Gabin, Valeria Bruni-Tedeschi, Vincent Cassel, Margherita Buy, Catherine Deneuve, Isabelle Huppert ...
Eine große Leidenschaft hat Michael außerdem und ganz allgemein für den französischen Film.