D 2003, 96 min
Verleih: Tobis

Genre: Komödie, Kult

Darsteller: Marie Bäumer, Simon Schwarz, Pierre Besson, Anna Bertheau

Regie: Paul Harather

Kinostart: 26.06.03

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Adam & Eva

Von fauligen Äpfeln im Garten Eden

So müssen Liebesgeschichten anfangen: der eher zurückhaltende Feuerwehrmann Adam rettet in letzter Sekunde unter Einsatz seiner Arbeitskluft eine ohnmächtige Frau aus den Flammen eines Hauses und damit ihr Leben. Dieses holde weibliche Wesen heißt - wie’s gute Liebesgeschichten bedingen - natürlich Eva.

Die Zukunft schimmert golden, doch bald wird der Glanz vorerst matter und schließlich stumpf. Irgendwann ist halt immer genug: da wird das morgendliche Frühstücksritual zur Tortur, da nerven Eßgewohnheiten, Bäuche werden zu schwabbelig, Marotten werden als ekelerregende Angewohnheiten empfunden, und überhaupt ist der Beziehungskahn nach heftigem Schunkeln endgültig gekentert. Während Eva die Rettung in einer Schwangerschaft wähnt, sieht Adam die Sache so, wie’s Männer dann meistens tun: alles nicht so wild. Aber dann wird’s heftiger: Adam schielt nach den Rundungen des Kindermädchens, und Eva trifft ihren Schulschwarm wieder ...

Leider wird’s ab jetzt auch ernster. Was als herrlich alberne und zackige Komödie begann, verliert zunehmend den witzigen Ton und damit auch einiges Spannungspotential. Harather, dessen INDIEN heute noch im Zwerchfell nachwirkt, schafft es leider nicht durchgängig, von den allemal komischen Begebenheiten der Zweisamkeit zu erzählen. Da wird er mitunter nicht nur kopflastiger, sondern schlittert auch unnötig und haarscharf an der Kante zur Schlüpfrigkeit entlang. Anzurechnen ist dem Harather auf jeden Fall, daß er sich nicht eines haarsträubenden Happy Ends wegen verbog. Es geht zwar irgendwie recht glücklich aus, aber eben nicht im altbekannten Rosaschleifen-Muster.

Zu gratulieren ist auf jeden Fall zur Besetzung Marie Bäumers. Sie beweist sich wieder mal als großartige Schauspielerin. Als schöne Frau sowieso. In einem SPIEGEL-Interview sagte Bäumer kürzlich, daß sie sich vor der Schwierigkeit komischer Rollen fürchte. Diese Angst, liebe Marie, ist ganz unnötig.

[ Michael Eckhardt ] Michael mag Filme, denen man das schlagende Herz seiner Macher auch ansieht. Daher sind unter den Filmemachern seine Favoriten Pedro Almodóvar, Xavier Dolan, François Ozon, Patrice Leconte, Luis Buñuel, John Waters, François Truffaut, Pier Paolo Pasolini, Ingmar Bergman. Er mag aber auch Woody Allen, Michael Haneke, Hans Christian Schmid, Larry Clark, Gus Van Sant, Andreas Dresen, Tim Burton und Claude Chabrol ...
Bei den Darstellern stehen ganz weit oben in Michaels Gunst: Romy Schneider, Julianne Moore, Penélope Cruz, Gerard Depardieu, Kate Winslet, Jean Gabin, Valeria Bruni-Tedeschi, Vincent Cassel, Margherita Buy, Catherine Deneuve, Isabelle Huppert ...
Eine große Leidenschaft hat Michael außerdem und ganz allgemein für den französischen Film.