Österreich 2025, 100 min
Verleih: Alpenrepublik
Genre: Tragikomödie
Darsteller: Pia Hierzegger, Ursula Strauss, Diana Amft, Josef Hader
Regie: Pia Hierzegger
Kinostart: 31.07.25
So trübsinnig sieht Campingurlaub nur in einem Film aus Österreich aus: Es regnet und ist kalt, der Wohnwagen ist muffig, der Campingplatzbetreiber ziemlich verpeilt, und der einzige, der sonst noch im waldigen Gelände haust, ist ein echter Dödel von Mann. Einer von denen mit Ressentiments und Schäferhund. Und dieser breitbeinigen Selbstverliebtheit, die dann auch Astrid, Elli und Isabella angemessen nervt. Die drei Freundinnen wollten eigentlich einen Campingausflug wie in den alten, sprich guten, Zeiten absolvieren.
Nur ist eben nichts mehr so richtig gut. Zerrüttete Ehen, fürs Falsche verplemperte Lebenskraft, und dann ist da ja auch noch Ellis Krebserkrankung. Und so kann es nur der Wink des Schicksals sein, der den schweren Ast vom Baum auf den Schädel des Dödels von nebenan krachen läßt. Auch, weil der jetzt tote Dödel in seinem Camper ein kleines Vermögen gehortet hat. Mehr als genug, um den Urlaub spontan ins sonnige Italien zu verlagern.
Es gibt ja so Filme, von denen man aus wirklich guten Gründen hoffen konnte, daß sie funktionieren. Und bei denen man sich dann fragt, warum sie es nicht tun. ALTWEIBERSOMMER ist so ein Film. Die Grundkonstellation der Story ist gut, der Cast sowieso. Und doch weiß diese Tragikomödie dann weder Tragik noch Komödie richtig zu bedienen. Zu leisetreterisch ist, was einfühlsam sein will. Zu viele aufgepfropfte Drehbuchklischees nehmen der Geschichte ihre Schärfe. Inszenatorisch herrscht eher Rumhantieren, statt in den Griff bekommen. Das Tempo lahmt, der Fokus schielt. Und die Frage bleibt: Wie konnte das nur passieren? Es ist ein Rätsel – und in jedem Fall schade.
[ Steffen Georgi ] Steffen mag unangefochten seit frühen Kindertagen amerikanische (also echte) Western, das „reine“ Kino eines Anthony Mann, Howard Hawks und John Ford, dessen THE SEARCHERS nicht nur der schönste Western, sondern für ihn vielleicht der schönste Film überhaupt ist. Steffen meint: Die stete Euphorie, etwa bei Melville, Godard, Antonioni oder Cassavetes, Scorsese, Eastwood, Mallick oder Takeshi Kitano, Johnny To, Hou Hsia Hsien ... konnte die alten staubigen Männer nie wirklich aus dem Sattel hauen.