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Animal – Das Tier im Manne

Widerliche und witzlose Blödelei

Der Mann hat einfach keine Eier! Die Polizisten-Niete Marvin Mange wird von Kindern gehänselt, von Kollegen gemobbt, vom Chef belächelt und von Frauen gleich gar nicht wahrgenommen. Doch wie das so ist im amerikanischen Flachzangen-Comedykino, wird auch für den Volltrottel Marvin eines Tages die Sonne wieder scheinen. Da dies nicht über den ganz natürlichen Weg möglich ist, setzten sich die emsigen, Schlips tragenden Skript-Doktoren eine irrsinnig witzige Idee ins Köpfchen: Marvin hat einen Autounfall, ein kaputter Professor nimmt den Schwerverletzten auf und rettet ihm durch Organtransplantation das armselige Leben.

Die brüllende Komik dabei: er pflanzt Marvin tierische Organe ein. Ein bißchen was vom Affen, vom Pferd, vom Zicklein usw.! Ganz klar was folgt: Der Drops benimmt sich ab sofort leicht derangiert, kann durch neu erworbene Eigenschaften mit Höchstleistungen aufwarten und kommt dem weiblichen Geschlecht um einiges näher. Zote auf Zote, Dämlichkeit um Dämlichkeit...

Nun kann man als hartgesottener Klamottenfreund dem neuerlichen Revival der Geschmacklosigkeiten schon einiges abgewinnen, aber eben nicht bei Rob Schneider. Mimisch jenseits der Schmerzgrenze, wirkt gegen ihn selbst Adam Sandler wie der Shakespeare unter den Komödianten. Ein Gesicht, eine Pose - der Mann nervt! Das geht schon optisch los. Allein durch seine entsetzliche Billy-Crystal-Gedächtnis-Frisur kann man sich noch nicht einmal den Ansatz eines Armer-Trottel-Sympathie-Bonus’ aus den Rippen quetschen. Wenn Marvin Mange sabbernd auf zappelnde Ziegenärsche starrt, dann ist das nicht witzig, sondern ekelhaft. Naja, und zum Affentheater Rob Schneiders bleibt konklusiv festzuhalten: selbst Blödelei sollte gekonnt sein.

Originaltitel: THE ANIMAL

USA 2001, 85 min
Verleih: Senator

Genre: Klamotte

Darsteller: Rob Schneider, Colleen Haskell, John C. McGinley

Regie: Luke Greenfield

Kinostart: 20.09.01

[ Michael Eckhardt ] Michael mag Filme, denen man das schlagende Herz seiner Macher auch ansieht. Daher sind unter den Filmemachern seine Favoriten Pedro Almodóvar, Xavier Dolan, François Ozon, Patrice Leconte, Luis Buñuel, John Waters, François Truffaut, Pier Paolo Pasolini, Ingmar Bergman. Er mag aber auch Woody Allen, Michael Haneke, Hans Christian Schmid, Larry Clark, Gus Van Sant, Andreas Dresen, Tim Burton und Claude Chabrol ...
Bei den Darstellern stehen ganz weit oben in Michaels Gunst: Romy Schneider, Julianne Moore, Penélope Cruz, Gerard Depardieu, Kate Winslet, Jean Gabin, Valeria Bruni-Tedeschi, Vincent Cassel, Margherita Buy, Catherine Deneuve, Isabelle Huppert ...
Eine große Leidenschaft hat Michael außerdem und ganz allgemein für den französischen Film.