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Anita – Tänze des Lasters

Wer "A" sagt muß auch "rsch" sagen! Das ist das Motto einer dicken Greisin, die sich rasch und ungefragt auf dem Ku’damm den Schlüpfer vom Allerwertesten zieht. Ganz klar, so wer kam schon in den 80ern auf kürzestem Wege ins Irrenhaus. Dabei ist hier der Casus nicht ganz so gewöhnlich, denn die schrille Dame behauptet, Anita Berber zu sein, die in den 20ern skandalös umwitterte und lesbisch liebende Nackttänzerin.

Rosa von Praunheim hat sich 1987 der amoralischen Künstlerin in einem charmant-dilettantischen Collagen-Gewitter, quasi auf einer Zeitreise aus dem Irrenhaus hinein ins amouröse Bargewühl der güldenen 20er, genähert und zudem der bravourösen Lotti Huber die Bühne geboten, die dem dauerwirbelnden Energiebündel gebührt. Ein Film, der im zwiespältigen Oeuvre von Praunheims eine Sonderstellung einnimmt und auch knapp 20 Jahre später nichts an Reiz verloren hat.

BRD 1987, 89 min
Verleih: Prokino

Genre: Biographie, Schräg, Schwul-Lesbisch

Darsteller: Lotti Huber

Stab:
Regie: Rosa von Praunheim
Drehbuch: Marianne Enzensberger
Kamera: Elfi Mikesch

[ Michael Eckhardt ] Michael mag Filme, denen man das schlagende Herz seiner Macher auch ansieht. Daher sind unter den Filmemachern seine Favoriten Pedro Almodóvar, Xavier Dolan, François Ozon, Patrice Leconte, Luis Buñuel, John Waters, François Truffaut, Pier Paolo Pasolini, Ingmar Bergman. Er mag aber auch Woody Allen, Michael Haneke, Hans Christian Schmid, Larry Clark, Gus Van Sant, Andreas Dresen, Tim Burton und Claude Chabrol ...
Bei den Darstellern stehen ganz weit oben in Michaels Gunst: Romy Schneider, Julianne Moore, Penélope Cruz, Gerard Depardieu, Kate Winslet, Jean Gabin, Valeria Bruni-Tedeschi, Vincent Cassel, Margherita Buy, Catherine Deneuve, Isabelle Huppert ...
Eine große Leidenschaft hat Michael außerdem und ganz allgemein für den französischen Film.