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Blair Witch Project

Fake-Doku - angsteinflößend, ohne das Grauen zu zeigen

1994: Die sagenumwobene Blair Witch lebt immer noch als Legende in den Köpfen der Leute aus Maryland. Eigentlich ein guter Stoff denken sich die drei jungen Filmstudenten Heather, Michael und Josh aus Florida.

Sie befragen die Anwohner und wagen sich schließlich mit Kameraausrüstung in den Black Hills Forest.

Natürlich glauben auch sie nicht so richtig an die Hexe und machen sich nicht viel aus den Warnungen der Leute.

Schon bald verirren sie sich in den Wäldern, nehmen seltsame Geräusche war und finden ominöse Zeichen. Als nachts die schaurigen Geräusche aus dem tiefschwarzen Wald noch zunehmen, macht sich Panik breit.

Michael macht den Fehler, die Gegend um das Zelt nach etwas Bedrohlichem abzusuchen. Er verschwindet für immer. Heather klickt verständlicherweise völlig aus und die Geräusche werden immer gruseliger.

Josh bringt dennoch Heather dazu, gemeinsam nach Michael zu suchen. Falsche Entscheidung.

1999: Eine Tafel am Black Hills Forest informiert über die drei Studenten, die nie wieder von ihrem Experiment zurückgekehrt sind. Gefunden wurde nur jede Menge Filmmaterial, welches die verschollenen Filmemacher mit wackliger Kamera auf ihrem Horrortrip gemacht haben. Genau dieses Material ist jetzt im Kino zu sehen. Es ist schon harte Kost, die Myrick & Sanchez hier auffahren. Fake-Doku paßt vielleicht, ist aber zu ungenau. Denn eigentlich ist hier ein mega-fieses Stück Verdammnis gefilmt und wir ergötzen uns daran, weil ja auch Angst im Kino Spaß macht. Aber was soll’s - es funktioniert sehr gut. Wenn Heather in der letzten Nacht vor dem grausigen Finale tränenüberströmt gesteht, daß sie Angst hat, ihre Augen zu schließen, überträgt sich der blanke Horror auf den letzten, bisher cool gebliebenen Zuschauer. Naja und was Heather und wir, die Betrachter ihres Filmmaterials in einer Hausruine mitten im Wald dann durchmachen, ist fast nicht auszuhalten.

Originaltitel: THE BLAIR WITCH PROJECT

USA 1999, 87 min
Verleih: Arthaus

Genre: Horror

Darsteller: Heather Donahue, Michael Williams, Josh Leonard

Regie: Daniel Myrick, Edward Sanchez

Kinostart: 25.11.99

[ Michael Eckhardt ] Michael mag Filme, denen man das schlagende Herz seiner Macher auch ansieht. Daher sind unter den Filmemachern seine Favoriten Pedro Almodóvar, Xavier Dolan, François Ozon, Patrice Leconte, Luis Buñuel, John Waters, François Truffaut, Pier Paolo Pasolini, Ingmar Bergman. Er mag aber auch Woody Allen, Michael Haneke, Hans Christian Schmid, Larry Clark, Gus Van Sant, Andreas Dresen, Tim Burton und Claude Chabrol ...
Bei den Darstellern stehen ganz weit oben in Michaels Gunst: Romy Schneider, Julianne Moore, Penélope Cruz, Gerard Depardieu, Kate Winslet, Jean Gabin, Valeria Bruni-Tedeschi, Vincent Cassel, Margherita Buy, Catherine Deneuve, Isabelle Huppert ...
Eine große Leidenschaft hat Michael außerdem und ganz allgemein für den französischen Film.