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Born 2 Die

Cooler die Knochen nie krachen

Schon Marilyn Monroe hat’s gewußt und inbrünstig besungen: "Diamonds Are A Girl’s Best Friend." Manchmal verfallen jedoch auch Jungs ihrer funkelnden Anziehungskraft – Auftritt Meisterdieb Fait. Er erbeutet, unterstützt vom sympathischen Team, eine volle Ladung teurer Glitzersteine, verliert den besten Teil davon (schwarze Diamanten nämlich) indes wenig später an Su, Martial-Arts-erfahrener Agent. Die Besetzung komplettiert das sadistisch angehauchte Pärchen Sona und Ling, ebenso enorm interessiert am edlen Kohlenstoff – zur Untermauerung entsprechender Forderungen entführen sie Faits heiß geliebte Tochter. Weil Su mit Ling gleichfalls ein besonders dickes Hühnchen rupfen möchte, schließen sich Gesetzestreuer und Räuber nun zähneknirschend zusammen. Fortan wird dem dynamischen Duo Fait & Su kein Stunt zu gewagt und jedes Mittel recht sein, um seine Mission – Kind retten, Schurken strafen, Klunker sichern – zu erfüllen!

Unschwer erkennbar ein eher beiläufiges Handlungsgerüst für Action hoch 10, und darum stellenweise löchrig wie eine alte Netzstrumpfhose. Auch sonst können notorische Nörgler weitere faule Rosinen aus diesem Zelluloid-Kuchen picken: Beeindruckend, wenn Jet Li locker 15 Gegner parallel ausschaltet; ungeachtet dessen steigt er wohl nimmer zum begabten Darsteller auf. Von den exakt zwei verfügbaren Ladies wird nix weit über sexy Bildfüllung Hinausgehendes verlangt, weshalb Kelly Hu trotz sichtlicher Freude am Terror-Tussi-Part kaum Gelegenheit bekommt, ihn auszuleben. Gabrielle Union darf sich in ihrer memorabelsten Szene zumindest nachdrücklich als Natural Born Stripper empfehlen – typischer Männerfilm eben. Im Zuge des Rummoserns noch erwähnenswert, daß die Logik oftmals eine Auszeit nimmt (wir glauben ja grundsätzlich vieles, doch seit wann können 8jährige Mädels Auto fahren?).

Aber ganz ehrlich: Wen hebt das ernsthaft an? In BORN 2 DIE steckt alles, was des vergnügungswilligen Kinobesuchers Herz zum Klopfen bringt. Namentlich reichlich anderthalb Stunden höchst spektakuläre, rasend schnelle, angemessen heftige, dabei gar nicht mal völlig unironische (Abspann!) und – mit Verlaub – saucoole Unterhaltung.

[ Frank Blessin ] Frank mag Trash, Grenzgängerisches und Filme, in denen gar nicht viel passiert, weil menschliche Befindlichkeiten Thema sind. Russ Meyer steht deshalb fast so hoch im Kurs wie Krzysztof Kieslowski. Frank kann außerdem GEFÄHRLICHE LIEBSCHAFTEN mitsprechen und wird IM GLASKÄFIG nie vergessen ...