Originaltitel: CENTER STAGE

USA 2000, 117 min
Verleih: Columbia

Genre: Musik, Teenie

Darsteller: Amanda Schull, Peter Gallagher, Ethan Stiefel

Regie: Nicholas Hytner

Kinostart: 13.07.00

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Center Stage

Vom Aschenputtel zum Tanzstar

Sie sind alle tierisch aufgeregt, zappelig und am Ende meist enttäuscht. Doch Jody hat es schließlich geschafft, die Aufnahmeprüfung für die American Ballet Acedemy zu bestehen. Jetzt geht die Schufterei erst richtig los. Bald muß sie sich harsche Kritik gefallen lassen. Jonathan ist ein Schwein von Choreograph und geht nicht gerade zimperlich mit seinen Eleven um: dicke Füsse, plumpe Haltung und fehlende Begabung sind die schwächsten Vorwürfe, die unser Tutu-Schmetterling ertragen muß. Und wie das so ist an einer amerikanischen Ballettschule: unter Konkurrentinnen wird gezickt, gehungert, geflirtet, intrigiert und ausgespielt....

Als sich Jody dann noch hoffnungslos in den ehrgeizigen und egomanischen Emporkömmling Cooper Nielsen verliebt, mit ihm eine Nacht verbringt, scheint ihr Stern zu sinken. Doch dann engagiert das Ekel Cooper sie überraschenderweise für sein Inszenierungsdebüt. An ihrer Seite spielt nicht nur der narzistische Cooper, sondern auch der Charmling Charlie, der schon länger der grazilen Jody nachschmachtet. Die Premiere soll der große Erfolg für alle Beteiligten werden....

Schon totgeglaubt, in den 80ern versandet, erlebt der klassische Tanzfilm mit diesem zuckersüßen Aufguß der bewährten Muster seine Wiedergeburt. Daß trotz gegenwärtiger Nostalgienerverei bei diesem Ballerina-Zauber kein fader Nachgeschmack bleibt, liegt vor allem an den atemberaubenden Tanzszenen, die die lahme Story, das altbekannte Aschenputtel wird zum schönen Schwan-Spiel und die schablonenhaften Figuren vergessen lassen, da die beeindruckende Choreographie den heutigen Standards vorauseilt. Schon verblüffend, wenn heftigstes Klischeekino durch klasse Optik ausgesprochen gut unterhalten kann. Das nimmt auch die Angst vor der momentan in der Entwicklung befindlichen Fortsetzung von DIRTY DANCING.

[ Michael Eckhardt ] Michael mag Filme, denen man das schlagende Herz seiner Macher auch ansieht. Daher sind unter den Filmemachern seine Favoriten Pedro Almodóvar, Xavier Dolan, François Ozon, Patrice Leconte, Luis Buñuel, John Waters, François Truffaut, Pier Paolo Pasolini, Ingmar Bergman. Er mag aber auch Woody Allen, Michael Haneke, Hans Christian Schmid, Larry Clark, Gus Van Sant, Andreas Dresen, Tim Burton und Claude Chabrol ...
Bei den Darstellern stehen ganz weit oben in Michaels Gunst: Romy Schneider, Julianne Moore, Penélope Cruz, Gerard Depardieu, Kate Winslet, Jean Gabin, Valeria Bruni-Tedeschi, Vincent Cassel, Margherita Buy, Catherine Deneuve, Isabelle Huppert ...
Eine große Leidenschaft hat Michael außerdem und ganz allgemein für den französischen Film.