Originaltitel: CHICAGO

USA 2002, 116 min
Verleih: Buena Vista

Genre: Musikfilm

Darsteller: Renée Zellweger, Catherine Zeta-Jones, Richard Gere

Regie: Rob Marshall

Kinostart: 27.02.03

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Chicago

Spektakuläres Musical - clever, sexy, mordsmäßig unterhaltsam!

Welch eine Eröffnung der Berlinale 2003: Roxie Hart träumt vom Erfolg, sie will auf der Bühne stehen, wie ihr großes Idol Velma Kelley - als Star der Chicagoer Nachtclubs. Dann der Skandal, Velma wird des Doppelmordes angeklagt, wandert ins Gefängnis. Nur wenig später ist auch Roxie in Haft, sie ist ebenfalls zur Mörderin geworden. Nun sind sie im Knast vereint, die glamouröse Diva und der naive Fan. Vorhang auf für Billy Flynn, den aalglatten Strafverteidiger. Bisher hat er jeden Mandanten freigeboxt. Er setzt auf die Macht der Presse, sein Klient wird auch zum Darling der Massen. Velma und Roxie konkurrieren um Billys Dienste, wollen Anwalts Liebling sein. Aufseherin Mama Morton hilft beiden und kassiert doppelt. Viel zu schnell begreift Roxie die Regeln des Medienrummels und läuft Velma den Rang ab.

Es ist schon meisterlich, wie atemlos und spritzig Regisseur Rob Marshall den weiblichen Schlagabtausch in Szene setzt - da beben die Nachtclubs, da rockt der Hochsicherheitstrakt! Catherine Zeta-Jones als Velma Kelley ist die stimmgewaltige Entertainerin in Person, sie reißt tanzend, zickend und spielend leicht die Publikumsgunst an sich. Renée Zellweger scheint geboren für die Rolle des blonden Dummchens, das auf dem Weg zur Freiheit zum Biest heranwächst. Doch heimlicher Trumpf ist Richard Gere - als schmieriger Anwalt einfach eine Sensation! Er steppt, strippt, singt und wird in der einprägsamsten Szene des Films zum Puppenspieler - lassen Sie sich überraschen! Wenn Roxie schließlich vor dem Richter steht, verwandelt Flynn die Verhandlung in eine zirkusreife Farce.

Genial! Rob Marshall verhilft mit seinem Regiedebüt nicht nur einem der besten Bühnenmusicals zum verdienten Leinwandauftritt. Er vermag auch die zynischen Untertöne zu erhalten, mit denen CHICAGO Medienmanipulation, Starkult und Abgesang auf die "Bretter, die die Welt bedeuten" zum mitreißenden und verführerischen Cocktail mixt. So mörderisch gut wurde man lang nicht mehr unterhalten!

[ Roman Klink ]