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Cracks in the Mask

Als 1898 der Brite A.C. Haddon auf die „Cambridge Scientific Expedition“ zu den Torres Strait Inseln aufbrach, wollte er u.a. die Lebensgewohnheiten der Inselbewohner im Südpazifik erforschen und dokumentieren. Über 1000 Objekte, darunter eindrucksvolle Masken aus Schildpatt, nahm Haddon als Beweisstücke und Zeugnisse der fremden Kultur schließlich mit nach England. Von den kostbaren Schildpatt-Masken, Kunstwerken mit mythischer Kraft und Bedeutung, blieb den Inselbewohnern keine einzige erhalten.

Nun sind es ein Inselbewohner und seine Frau, die sich auf den Weg in europäische Museen machen, um den verloren gegangenen Masken ihrer Vorfahren nachzureisen. Ihr geheimer Wunsch: einige Objekte für eine Ausstellung in Australien auszuleihen, und die stille Hoffnung, einige Masken ihren Mitbewohnern zeigen zu können ...

Die Schildpatt-Masken stehen beispielhaft für Raub und Verlust von Kulturgütern in der Kolonialzeit. Nach Schätzungen der UNESCO befinden sich heute 25 – 30 Millionen Kunst-, Kult- und Gebrauchsgegenstände in den europäischen Museen, während viele Völker Afrikas, Asiens und Lateinamerikas über kein einziges Exponat verfügen.

Originaltitel: CRACKS IN THE MASK

Australien/D/Schweiz 1997, 57 min

Genre: Dokumentation

Regie: Frances Calvert