Originaltitel: DEATH RACE

USA 2008, 105 min
FSK 18
Verleih: Universal

Genre: Action

Darsteller: Jason Statham, Joan Allen, Ian McShane, Tyrese Gibson, Natalie Martinez

Regie: Paul W.S. Anderson

Kinostart: 27.11.08

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Death Race

Laß krachen, Alter!

Schon schön, daß es noch Filme gibt, deren Handlung man mit einfachen Worten beschreiben kann. Im vorliegenden Fall wären es: Wrooom! Kabumm! Aaargh! So weit die Kurzfassung. Für Freunde des getreu wiedergegebenen Inhalts folgt nun die längere Variante.

Wegen des – nicht begangenen – Mordes an seiner Frau verurteilt, kommt Familienvater Jensen auf eine futuristische Gefängnisinsel, wo die (Zitat) " ... Schlimmsten der Schlimmen" eingebuchtet sind. Adäquate Sicherheitsvorkehrungen sorgen dafür, daß sie es bleiben, Flucht scheint unmöglich. Aber weil so ein Superknast ja auch was kostet, ergo unterhalten sein will, hat sich die eiskalt-geldgeile Direktorin Hennessey Gedanken um Finanzierungsstrategien nebst privatem Gewinnanteil gemacht und ein gegen Entgelt per Internet zu verfolgendes Todesrennen ersonnen. Dort treten die Sträflinge, von quotenfördernd leicht geschürzten Navigatorinnen unterstützt, in waffenstarrenden Boliden gegeneinander an, um sich möglichst brutal vom Parcours zu ballern. Wer am Ende überlebt, kommt frei. Klar, daß Jensen zur Teilnahme verdonnert wird ...

Das ist laut, das ist temporeich, das macht Spaß, sofern man nicht nach einem tieferen Sinn sucht und dabei einiges verpaßt. Zum Beispiel Beifahrerinnen, welche zwar ebenfalls in Haft sitzen, aber durchweg wie Models aussehen und den Zeitlupen-Haarschwung perfekt beherrschen. Oder irrwitzige Action, bei der Atempausen kaum eingeplant sind. Ein, zwei Splattereffekte. Herrlich grobmotorische Dialoge à la: "Öl." – "Finito!" – "Dann eben Napalm." Und so weiter. Unnötige Charakterentwicklungen? Braucht doch keiner! Folgerichtig hält sich Jason "Jensen" Statham nur minimal mit der Trauer um seine gemeuchelte Gattin auf und gibt erwartungsgemäß den virilen Testosteronbolzen. Dagegen erfindet sich Joan Allen irgendwie neu. Sie bereichert als Hennessey nicht bloß mit Blicken tötend das Gedröhn wie eigentlich immer um Spielfreude sowie Talent, darf aber zudem auch mal richtig ordinär fluchen. Und genießt es sichtlich.

Richtig putzig, wenn nicht gar unfreiwillig komisch, wird’s übrigens am Ende, wo eine Texttafel inständig darum bittet, die gezeigten Stunts unter keinen Umständen nachzuahmen. Hmmm. Unterstellt da jemand seiner Zielgruppe etwa mangelnde Intelligenz?

[ Frank Blessin ] Frank mag Trash, Grenzgängerisches und Filme, in denen gar nicht viel passiert, weil menschliche Befindlichkeiten Thema sind. Russ Meyer steht deshalb fast so hoch im Kurs wie Krzysztof Kieslowski. Frank kann außerdem GEFÄHRLICHE LIEBSCHAFTEN mitsprechen und wird IM GLASKÄFIG nie vergessen ...