D/GB 2003, 90 min
Verleih: Kinowelt

Genre: Dokumentation, Natur

Regie: Alastair Fothergill, Andy Byatt

Kinostart: 29.01.04

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Deep Blue

Von Säugern und Räubern

Nach den emsigen Krabblern in MIKROKOSMOS und dem Geschnatter des interkontinentalen Federviehs in NOMADEN DER LÜFTE geht’s nun in die unendlichen Tiefen der Ozeane, zu gewaltigen Säugern, räuberischen Jägern, putzigen Seepferdchen, pittoresken Korallenmosaiken und letztendlich zum Ursprung allen Lebens. Schwimmende Rätselwesen wo das Auge weilt, die in ihrer Gesamtheit, ihrem evolutionären Quantensprung und ihrem unermeßlichen Reichtum dem Menschen von Beginn an Staunen, Respekt und auch ein wenig Furcht vor der dunklen Tiefe der Meere abrangen. Und gestaunt kann mindestens werden, wenn uns die BBC-Filmer Alastair Fothergill und Andy Byatt mit teils reißerischen Bildern in Haischwärme schicken, das elegante Schwingen der Mantarochen beinahe spürbar nahe bringen und die Augen reiben lassen auf Grund der schwindelerregenden Farbkulisse der Korallenstöcke.

Mitunter geht den beiden passionierten Unterwasserfilmern der dramaturgische Drang durch, da peitscht dann die unerbittliche Musik das Drama der sterbenden Robben und des gejagten Walbabies an die Grenze zur Komik, der geneigte Zuschauer bedarf solch manipulatorischer Tricks einfach nicht. Keine Botschaft läßt sich einfacher vermitteln, als die von den mitunter unrecht anmutenden Gesetzmäßigkeiten jeder Existenz. Auch wenn Robbenaugen unendlich traurig schauen können: dem Killerwal schmeckt’s trotzdem, auch der Hai braucht diese Beute, und auch er ist ein zu schützendes, wenn auch gefürchtetes Faszinosum der Meere.

Bei den brachialen Szenen sind die Eltern in der Pflicht: die Hände also vor die Augen der Kleinsten. Ansonsten gilt, daß jeder, der sich für die unzähligen Geschöpfe der Meere interessiert, die seltene Chance nutzen sollte, sie in großartig komponierten Bildern und in beeindruckender Nähe zu bestaunen.

Das sollten nicht zu wenige sein, geht man mal milchmädchenhaft von der Euphorie aus, die neuerdings sogar den eher unscheinbaren Clownfischen entgegen gebracht wird É

[ Michael Eckhardt ] Michael mag Filme, denen man das schlagende Herz seiner Macher auch ansieht. Daher sind unter den Filmemachern seine Favoriten Pedro Almodóvar, Xavier Dolan, François Ozon, Patrice Leconte, Luis Buñuel, John Waters, François Truffaut, Pier Paolo Pasolini, Ingmar Bergman. Er mag aber auch Woody Allen, Michael Haneke, Hans Christian Schmid, Larry Clark, Gus Van Sant, Andreas Dresen, Tim Burton und Claude Chabrol ...
Bei den Darstellern stehen ganz weit oben in Michaels Gunst: Romy Schneider, Julianne Moore, Penélope Cruz, Gerard Depardieu, Kate Winslet, Jean Gabin, Valeria Bruni-Tedeschi, Vincent Cassel, Margherita Buy, Catherine Deneuve, Isabelle Huppert ...
Eine große Leidenschaft hat Michael außerdem und ganz allgemein für den französischen Film.