Originaltitel: DÉJÀ VU

USA 2006, 127 min
Verleih: Buena Vista

Genre: Action

Darsteller: Denzel Washington, Val Kilmer, Paula Patton, Jim Caviezel, Adam Goldberg

Regie: Tony Scott

Kinostart: 28.12.06

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Déjà-vu

So unterhaltsam kann Unsinn sein!

Schnelle Schnitte, harte Kontraste, kalte Farbfilter – bereits die allerersten Minuten machen klar, daß wir es mit einer typischen Jerry-Bruckheimer-Produktion zu tun haben. Also bitte anschnallen, das Rauchen einstellen und sich auf eine wilde Achterbahnfahrt vorbereiten.

Der Mann am Starthebel heißt Doug, verdient seine Brötchen als Special Agent, untersucht gerade ein fieses Attentat (Bilanz: über 500 tote Zivilisten) und hat dabei ohne jeden Grund ständig ein Grinsen im Gesicht. Selbiges vergeht ihm aber bald – eine junge Frau wurde erst gefoltert, dann auf bestialische Weise ermordet. Sukzessive zusammengepuzzelte Indizien stellen einen Zusammenhang zum bereits erwähnten Anschlag her, der Fall gewinnt oberste Priorität. Normale Ermittlungsmethoden versagen allerdings, weshalb Doug die Hilfe einiger findiger Computergenies beanspruchen muß, welche einen Weg gefunden haben, um in die Vergangenheit zu reisen. Problematischerweise leidet das System jedoch unter Macken: Der Trip kann nur nach exakt vier abgelaufenen Tagen angetreten werden. Zudem gibt es pro Zeitabschnitt lediglich einen einzigen Versuch, Wiederholung definitiv ausgeschlossen. Doug muß sich also ziemlich beeilen ...

Was in der Zusammenfassung recht simpel klingt und grundsätzlich eben auch ist, präsentiert sich im Kino als manchmal sinnlos aufgeblasenes, teils gar enervierendes Gedöns. Wen interessiert beispielsweise das Geschwafel über Raumkrümmung und Zeitfaltung (oder doch umgekehrt?), welches für die eigentliche Handlung keinerlei Nutzen besitzt?! Die privaten Einsprengsel, wie Dougs freundschaftliche Beziehung zu seinem Partner, wirken ebenfalls höchst bemüht und ziehen das Geschehen bloß in die unnötige (Über-)Länge.

Dennoch macht diese Mörderhatz immer dann unheimlich viel Spaß, wenn einfach nur die Post abgeht. So dürfen wir unter anderem an einer Verfolgungsjagd teilnehmen, welche sowohl in der Gegenwart als auch Vergangenheit stattfindet – und zwar gleichzeitig! Da brennt die Luft, gibt das Soundsystem alles und wird man gnadenlos in den Sitz gepreßt. Tja, überflüssiger Anspruch hat hier nun mal nichts verloren.

[ Frank Blessin ] Frank mag Trash, Grenzgängerisches und Filme, in denen gar nicht viel passiert, weil menschliche Befindlichkeiten Thema sind. Russ Meyer steht deshalb fast so hoch im Kurs wie Krzysztof Kieslowski. Frank kann außerdem GEFÄHRLICHE LIEBSCHAFTEN mitsprechen und wird IM GLASKÄFIG nie vergessen ...