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Die amerikanische Jungfrau

Schrille und doppelbödige Mediensatire

Dem Schein nach ist Katrina Bartoloti eine ganz gewöhnliche, wohlbehütete High-School-Schülerin. Ihr Vater Ronny - ein Filmregisseur mit zweifelhafter Reputation - mißbilligt ihren Wunsch, Schauspielerin zu werden und drängt sie statt dessen zu einer Anwaltskarriere. Sein Motto lautet: "Richte dich nach dem, was ich dir sage, und nicht nach dem, was ich tue." Katrina kann diese Doppelmoral nicht länger ertragen und will sie als solche entlarven. Nicht mehr allein den Beruf der Schauspielerin strebt sie nun an, nein, jetzt ist es ihr Ziel, der größte Pornostar zu werden, den die Welt je gesehen hat. Da kommt Joey Quinn, ehemals Chauffeur ihres Vaters, gerade recht. Er hat mit Ronny noch so einige alte Rechnungen zu begleichen und stellt Katrina in Aussicht, sich vor aller Augen via Internet und Pay-TV öffentlich entjungfern zu lassen. "Live Virgin" soll das einzigartige Programm heißen - für Joey nicht nur die Möglichkeit, süße Rache zu nehmen, sondern auch, jede Menge Geld zu verdienen.

Joeys und Katrinas Pläne werden in der Talkskow der exzentrischen Quaint McPerson enthüllt, mit deren Sohn die angehende Porno-Queen einst eine heftige Romanze hatte. Filius Brian, der für Katrina immer noch aufrichtige Liebe empfindet, ist entsetzt bei dem Gedanken, daß sie ihre Jungfräulichkeit nicht ihm, sondern tausenden gesichtslosen Männern vor den Bildschirmen opfern will. Wie Ronny begibt auch er sich auf die Suche nach Katrina, um sie vor Joey und vor allem sich selbst zu schützen. Jean Pierre Marois gelang eine ebenso schrille wie doppelbödige Satire auf die Mediengesellschaft, für die er hochkarätige Darsteller wie Bob Hoskins und die vielbeachtete Jungmimin Mena Suvari aus AMERICAN BEAUTY gewinnen konnte.

Originaltitel: LIVE VIRGIN

USA 2000, 91 min
Verleih: Advanced

Genre: Satire

Darsteller: Mena Suvari, Bob Hoskins, Robert Loggia

Regie: Jean Pierre Marois

Kinostart: 29.06.00

[ Verleih ]