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Die Besonderheiten der russischen Jagd

Ein finnischer Soziologe schreibt ein Buch über Jagdrituale, er will so hinter das Wesen verschiedener Kulturen kommen. Das letzte Land, das ihm noch fehlt, ist Rußland. Er reist dorthin mit dem Vorsatz, die russische Jagd von Grund auf zu studieren; allerdings hat er bestimmte Vorstellungen: prächtig gewandete Männer aus feudalistischer Zarenzeit, als die Jagd noch ein gesellschaftliches Ereignis darstellte, das Macht und Ansehen verlieh, die mit einem Troß von Pferden und Hunden über schneebedeckte Landschaften hinwegreiten. Der Soziologe bricht mit einer Handvoll Männern, darunter ein Armeegeneral und einige neureiche Petersburger, in die Wälder auf, das Gepäck besteht zu seiner Verwunderung jedoch hauptsächlich aus Wodka-Kisten. Der fließt bald reichlich und setzt die illustre Gesellschaft in entscheidenden Momenten schachmatt. Langsam wird deutlich, was die Eigenheiten der russischen Jagd ausmacht.

Diese Satire war Rogosckins erster Film, der ein breites Publikum erreichte und inzwischen ein nationaler Hit ist, den jung und alt kennt. Er wurde verglichen mit Ferreris DAS GROSSE FRESSEN – eben nur ohne Essen. Beinahe ohne Plot kommt der Film als eine 90minütige betrunkene Anekdote daher, leicht und absurd, doch nicht ohne subversive Momente.

Originaltitel: OSOBENNOSTI NAZIONALNOJ OCHOTY

Rußland 1995, 97 min

Genre: Satire

Darsteller: Alexej Buldakow, Ville Haapsalo, Wladimir Bytschkow

Regie: Alexandr Rogoshkin

Kinostart: 18.03.10