Originaltitel: DINO TIME

USA/Südkorea 2012, 85 min
FSK 6
Verleih: Koch Media

Genre: Computeranimation, Kinderfilm, Abenteuer

Regie: Yoon S. Choi, John Kafka

Kinostart: 20.03.14

Noch keine Bewertung

Die Dinos sind los!

Meine Mama, der T-Rex

Saurier – oder im kindlichen Sprachgebrauch eben Dinos – ziehen ja irgendwie immer. Worauf das fußt, mögen Psychologen erforschen: Liegt’s an der Größe? Dem Ruch der Gefahr? Oder fasziniert ihre physische Abwesenheit durch Aussterben? Keine Ahnung, jedenfalls reicht das Interesse aus, nun noch einen Film durch deutsche Kinos trampeln zu lassen, obwohl er bereits 2012 entstand. Mit scheinbar begrenzten Mitteln, aber dazu später mehr.

Vorerst treffen wir Ernie, einen kleinen Jungen, geplagt von seiner regelsüchtigen Mutter sowie der jeden Verstoß sogleich petzenden Nervensägenschwester Julia. Alles ganz normal also. Ernie nun gleicht das Vorschriften-Bombardement durch wilde Fahrten auf dem Skateboard aus und schleicht gern im prähistorischen Museum herum. Wie es Zufall und Drehbuch wollen, katapultiert irgendwann eine Zeitmaschine den Buben nebst Julia und Kumpel Max in die Urzeit, wo Sauriermama Tyra, schweinchenrosafarbener T-Rex und total lieb, sie sogleich als ihre Kinder annimmt. Vorwärts geht schlecht, zurück wenigstens momentan auch nicht, man muß ergo bleiben – und sich dem Kampf gegen zwei bösartige Krokodilwesen stellen ...

Im Gesamteindruck steht am Ende dieses Abenteuers ein „Okay“ ohne meßbare Ausschläge nach oben oder unten. Ganz gelungen die Animation, aber niemals herausragend, recht mitreißend die Handlung, jedoch fern von wahnsinnig originell. Außerdem rennen zu komischen Zwecken drei ziemlich schräge Vögel durch die Botanik, es wird viel gerülpst und Darmluft abgelassen – na ja, der jungen Zielgruppe sollte das ebenso gefallen wie untereinander palaverndes Getier oder Tyras Adoptivsohn, ein unmöglich biologisch einzuordnendes ... Vieh, bei dem so ziemlich alles aufeinandertraf, was bislang gelassen im Genpool dümpelte. Und manchmal wird’s sogar etwas aufregend, der Fieslinge wegen.

Echte Inhalte sucht das pädagogisch wertvoll orientierte Begleitpersonal allerdings eher vergebens, mal davon abgesehen, daß durch ein Richtlinienübermaß die Trophäe als Mutter des Jahres in unerreichbaren Abstand rückt. Immerhin, mancher Eltern-Feldwebel kann zumindest drüber nachdenken. So erreicht der jederzeit auf pure Unterhaltung getrimmte Dinospaß zwar keineswegs die zwischendrin gütesiegeltechnisch erwähnten 37 Punkte auf einer Skala von 1 bis 10, für ein „Okay“ reicht’s, siehe oben, indes auf jeden Fall aus.

[ Frank Blessin ] Frank mag Trash, Grenzgängerisches und Filme, in denen gar nicht viel passiert, weil menschliche Befindlichkeiten Thema sind. Russ Meyer steht deshalb fast so hoch im Kurs wie Krzysztof Kieslowski. Frank kann außerdem GEFÄHRLICHE LIEBSCHAFTEN mitsprechen und wird IM GLASKÄFIG nie vergessen ...