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Die Dreigroschenoper

Die Filmhandlung spielt gegen Ende des vorigen Jahrhunderts in einem von der Phantasie frei erdachten London. In ihrem Mittelpunkt stehen drei Gaunergestalten, Mackie Messer, der Anführer einer Verbrecherbande, Peachum, der Bettlerkönig und Tiger Brown, der Polizeikommissar.

Bertolt Brecht und Kurt Weill strengten aufsehenerregende Prozesse gegen die Art der Verfilmung ihrer "Dreigroschenoper" an, die 1928 im Theater am Schiffbauerdamm einen Sensationserfolg hatte und die für den aufkommenden Tonfilm eine höchst attraktive Vorlage war. Entsprechend Verträgen schrieb Brecht eine Filmfassung, aber er wich von seinem Theaterstück ab, um die antikapitalistischen Attacken zu verschärfen und einen revolutionären Gestus anzudeuten. Deshalb schloß die Filmfirma ihn von der Weiterarbeit aus und gewann den Prozeß - juristisch im Recht, moralisch im Unrecht.

Im Zenit seiner künstlerischen Laufbahn stehend, inszenierte G. W. Pabst in einer romantisch-dekorativen Szenen-Architektur trotzdem einen eindrucksvollen "atmosphärischen" Film: Neblig-diesige Bilder vom Hafenviertel, optische Brechungen durch Glas- und Spiegeleffekte, weich angelegte Großaufnahmen, eine gleitende ("unsichtbare") Montage bestimmen seine Reize, die allerdings zugleich Abwendungen von Brechts provozierender Erzählweise sind.

D/USA 1931, 121 min
Verleih: Lupe

Genre: Literaturverfilmung, Musikfilm, Gangster

Darsteller: Rudolf Forster, Reinhold Schünzel, Ernst Busch

Stab:
Regie: Georg Wilhelm Pabst
Musik: Kurt Weill