Originaltitel: RACE TO WITCH MOUNTAIN

USA 2009, 98 min
FSK 12
Verleih: Disney

Genre: Abenteuer, Klamotte

Darsteller: Dwayne Johnson, Annasophia Robb, Alexander Ludwig, Carla Cugino

Regie: Andy Fickman

Kinostart: 09.04.09

2 Bewertungen

Die Jagd zum magischen Berg

Hirnlos wie ein Fels

Wenn Dwayne „The Rock“ Johnson die Hauptrolle in einem Disney-Abenteuerfilm spielt, kann man sich schon ausmalen, daß die lieben Kinder nicht unbedingt weitergebildet das Kino verlassen. DIE JAGD ZUM MAGISCHEN BERG allerdings unterbietet die niedrigen Erwartungen an den Inhalt und präsentiert sich ungefähr so hohl wie der titelgebende Brocken, der im Film als getarnte Militärbasis dient. Dort versteckt das Verteidigungsministerium ein soeben in der Wüste von Nevada eingeschlagenes Ufo. Die Insassen konnten entkommen und sitzen wenig später in Gestalt zweier blonder, blauäugiger Teenager auf dem Rücksitz von Jack Brunos Taxi. Diesen Durchschnittstypen stellt Dwayne Johnson authentisch dar, indem er einen Dreitagebart, T-Shirt und Lederjacke trägt.

Die außerirdischen Fahrgäste wollen ein Erdatmosphäre absorbierendes Speichergerät abholen, das sie zur Rettung ihres verwüsteten Planeten benötigen. Doch nicht nur das Militär ist ihnen bald auf den Fersen, sondern auch ein Killer-Cyborg, der einem Sci-Fi-B-Movie aus den 80ern entflohen scheint. Nachdem Jack und die blonden Aliens nach ordentlich Geballer und Gekloppe den Speicherchip ergattern konnten, heißt es auf zum magischen Berg, wo die „Zurück nach Haus“-Maschine wartet.

Auf dem Weg dahin gibt es noch etwas mehr Geballer und Gekloppe, soviel sogar, daß Dwayne Johnson seine Lederjacke ausziehen muß. Dieser stählerne Körper darf schließlich auch der Jugend nicht vorenthalten werden. Message: Gesunde Ernährung und viel Sport bringen einen mitunter gar nach Hollywood. Daß die Agenten des Verteidigungsministeriums als Schurken fungieren, ist wohl das Originellste der schmalen Story. Wie die Männer in den dunklen Anzügen einfach die illegalen Aliens wegsperren wollen, ohne deren Rechte zu achten, wird intensiv angeprangert.

Dumm nur, daß das kritische Polit-Bewußtsein, was damit wohl beim jugendlichen Zielzuschauer angeregt werden soll, permanent von den Brachialmethoden der Figur Johnsons untergraben wird. Nun, vielleicht regt der Film angesichts seiner widersprüchlichen Wertepropagierung dann doch zu weit mehr an, als dieser Rezensent anfänglich zuzugeben bereit war. Wenn man demnächst eifrig debattierenden jungen Menschen vorm Kinosaal begegnet, waren sie vielleicht gerade in diesem Film.

[ Paul Salisbury ] Paul mag vor allem Filme, die von einem Genre ausgehen und bei etwas Neuem ankommen. Dabei steht er vor allem auf Gangsterfilme, Western, Satire und Thriller, gern aus der Hand von Billy Wilder, Sam Peckinpah, Steven Soderbergh, Jim Jarmusch, den Coen-Brüdern oder Paul Thomas Anderson. Zu Pauls All-Time-Favs gehören DIE GLORREICHEN SIEBEN, TAXI DRIVER, ASPHALT COWBOY, SUNSET BOULEVARD, POINT BLANK ...