Originaltitel: THE LAST AIRBENDER

USA 2010, 103 min
FSK 6
Verleih: Paramount

Genre: Action, Fantasy

Darsteller: Noah Ringer, Nicole Peltz, Dev Patel, Jackson Rathbone, Shaun Toub

Stab:
Regie: M. Night Shyamalan
Drehbuch: M. Night Shyamalan
Produktion: M. Night Shyamalan

Kinostart: 19.08.10

2 Bewertungen

Die Legende von Aang

Das Kind muß weg – bitte!

Katara und Sokka, ein auf sich allein gestelltes Geschwisterpaar, sucht wie gewöhnlich Nahrung am Südpol – als plötzlich eine Eiskugel aus der Erde bricht. Katara, ganz emanzipierte Frau, hackt daraus einen kleinen Jungen frei und verfällt wenige Szenen später, während böse Männer dem Knaben ans Leder wollen, ihrem Ersatzmutti-Instinkt („This Boy Is Our Responsibility!“). Trotzdem wird der Bube entführt und seitens einer finsteren, die Weltherrschaft anstrebenden Gruppe im Zuge eines lustigen Experiments als Avatar identifiziert. Will heißen: Der Bursche ist wegen Wiedergeburtsfähigkeiten nicht um die Ecke zu bringen und könnte, hätte er beim Unterricht im Kloster besser aufgepaßt, zudem alle vier Elemente kontrollieren. Momentan reicht es zwar bloß zur Luft, aber besagtes Finstervolk, Herrscher über das Feuer übrigens, sieht seine Pläne trotzdem bedroht. Sprich: Das Kind muß weg!

Als wäre diese Handlung nicht schon banal genug, wurden auch noch Nullschauspieler (darunter TWILIGHT-Babyface Jackson Rathbone) vor die Kamera gescheucht, welche ihre Dialogzeilen mit einer Mimik und im Original Betonung herausartikulieren, welche sonst nur Shakespeare-Stücken vorbehalten bleibt. Letzteres mag die Synchronisation noch halbwegs richten; gegenüber dem pseudophilosophischen Geschwätz bleibt sie jedoch sicher machtlos. Und wer jetzt durchaus richtig argumentiert, dies sei bei einem Sommerblockbuster Nebensache, sei aufgeklärt: Auch sonst gibt es praktisch nix zu erleben.

Etwas plumpes Wire Work hier, einige ungelenke Martial-Arts-Einlagen dort, albernes Getier direkt aus dem Computer, ein trommelfellsprengender Bombast-Soundtrack, ungehemmt rumhampelnde Mimen, welche den Eindruck erwecken wollen, durch das Gezappel gerade irgendwas zu beschwören, und alles klinisch steril im Sinne der möglichst niedrigen Freigabe inszeniert – wenn eine kurz vor Showdown auftauchende Prinzessin theatralisch „My People Are Dying!“ greint, muß man das halt glauben, denn zu sehen ist davon nichts. Selbst 3D-Fetischisten sollten müde abwinken, da der gebotene Tiefeneffekt getrost als kaum vorhanden bezeichnet werden darf.

Am Ende bleibt – neben großer Langeweile – ein Wunsch: Im hiesigen Film erlernt der Bube die Fähigkeit, Wasser zu beherrschen, womit für mindestens zwei Fortsetzungen Erde und Feuer bleiben. Bitte, nein!

[ Frank Blessin ] Frank mag Trash, Grenzgängerisches und Filme, in denen gar nicht viel passiert, weil menschliche Befindlichkeiten Thema sind. Russ Meyer steht deshalb fast so hoch im Kurs wie Krzysztof Kieslowski. Frank kann außerdem GEFÄHRLICHE LIEBSCHAFTEN mitsprechen und wird IM GLASKÄFIG nie vergessen ...