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Downhill City

Leben, Leiden und Lieben in Berlin

Berlin: Eine Stadt voller Gegensätze, voll Glück und Leid, voll Freude und Kummer. So auch für sechs Menschen, die ihr Leben von einer Minute auf die andere radikal verändern. Sie wollen nicht mehr Marionetten der Gesellschaft sein, sondern aus dem Alptraum aufwachen, sich selber wieder spüren. Klar, einfacher und bequemer ist dieser Lebensstil nicht, aber befreiend. Gerade für Doris. Sie war immer nur Staffage, ein Staubfänger, einfach nur hübsch anzusehen. Doch nach etlichen Ehejahren bricht ihr Kartenhaus zusammen, sie kann nicht mehr und verläßt ihren Mann. Nun wandert sie von einem Liebhaber zum nächsten. Doch letzten Endes fängt sie ihre langweilige, doch so komfortable Vergangenheit wieder ein. Artsi, Peggy, Hans, Sascha und Fabian geht es mit ihren Problemen ähnlich. Sie alle kämpfen sich tapfer durchs Berliner Großstadtleben. Peggy trennt sich gerade von ihrem Freund Hans, denn in seinem Kopf ist für nichts anderes Platz als für den Boxsport.

Keine leichte Kinokost. So viel Elend, Hoffnungslosigkeit, Verzweiflung und so wenig Glück. Das geht schon nah. Leider nutzt Regisseur Hanno Salonen diese Emotionen nicht. Er flüchtet sich in eher peinliche und unwichtige Nebensächlichkeiten. So läßt er zum Beispiel Peggy, die in einem Fast-Food-Restaurant arbeitet, in schauderhaftem Sächsisch sprechen. Wozu?

Hinzu kommt, daß seinem Film einfach das Tempo fehlt. Durch den faden Erzählstil wird man von der Tragik der Einzelschicksale abgelenkt. Überzeugend allerdings die schauspielerischen Leistungen, allen voran Teemu Aromaa, der einen Musiker auf der Suche nach Erfolg spielt. Insgesamt bleibt Salonen Kinodebüt jedoch ein eher kleines Licht im Kanon der episodischen Berlin-Reigen.

Originaltitel: DOWNHILL CITY

D/Finnland 1999, 96 min
Verleih: Basis

Genre: Drama

Darsteller: Franke Potente, Teemu Aromaa, Andreas Brucker

Regie: Hannu Salonen

Kinostart: 15.06.00

[ Christiane Rausch ]