Originaltitel: FINDING NEMO

USA 2003, 100 min
FSK 0
Verleih: Disney

Genre: Computeranimation, Kinderfilm

Stab:
Regie: Andrew Stanton, Lee Unkrich
Stimmen: Anke Engelke, Christian Tramitz, Jean Pütz

Kinostart: 14.02.13

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Findet Nemo

Fische sind auch nur Menschen

Wie nett, daß Sie hier gerade vorbeischwimmen. Sie haben sicher auch schon von Marlin gehört, dem mutigen Clownfisch. Noch nicht? Ozeanweit gluckert der Seetangfunk bereits, die Thunfische erzählen sich die Geschichte, und sogar in Pelikankreisen wird Marlins Abenteuer quer über den Erdball getragen. Böses Schicksal!

Das junge Fischpaar schaut sich gerade die neue Anemonenwohnung an, da fletscht auch schon ein Barrakuda die Zähne, verschlingt Fischmama samt Nachwuchs. Papa Marlin bleibt nur das Andenken und ein einziges Fischei. Daraus schlüpft Nemo, und fortan gilt sämtliche väterliche Fürsorge dem aufgeweckten Jungfisch. Wie alle Kids würde der gern eigene Wege schwimmen, rebelliert hier und da gegen Papas übertriebene Vorsicht. Und wird prompt von einem Taucher aus dem Meer entführt. Marlins schlimmste Befürchtungen sind wahr geworden, Sohnefisch ist fort und der Ozean riesig. Todesmutig begibt sich Herr Papa gemeinsam mit der vergeßlichen Dorie auf die abenteuerliche Suche. Nemo hat es derweil ins Aquarium einer Zahnarztpraxis verschlagen, und seine Gefängnisgenossen - ein neurotischer Haufen ebenfalls zwangsumgesiedelter Meeresbewohner mit großem Interesse an Zahnwurzeloperationen - planen den ultimativen Ausbruch ...

Großartig! Perfekt! Das neue Animationswerk des Teams von MONSTER-AG begeistert auf ganzer Linie. Ein Ozean voller Ideen (die Selbsthilfegruppe vegetarischer Haie gibt einen Vorgeschmack auf den herrlich quirligen Humor) und umwerfende Bilder von der ersten bis zur letzten Sekunde - was soll man da noch hinzufügen?

Emeryville läßt grüßen, Hauptsitz der Computeranimationsmagier von Pixar. Hier ticken die Uhren anders, und Kreativität wird ins Trinkwasser eingespeist. Selbst die Formel "Hollywood + Wasser = Budget-Debakel + Flop" greift nicht. Mit stolzer Flosse schwimmt die herzergreifende Fischsuche auf sensationellem Erfolgskurs, hängte lässig MATRIX-Neo und Konsorten ab. Völlig zu Recht, denn selten hielten sich schillernder Humor, Aufregung und Herzensgüte so perfekt die filmische Waage. Selbst die obligatorische Lektion für die Jüngsten kommt unaufdringlich daher. Besser geht’s kaum!

[ Roman Klink ]