D 2000, 95 min
Verleih: Concorde

Genre: Teenie, Horror, Trash

Darsteller: Alexandra Neldel, Xaver Hutter, Valerie Niehaus

Regie: Michael Karen

Kinostart: 06.04.00

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Flashback – Mörderische Ferien

Die Kopie einer Kopie einer Kopie

Die kleine Jeanette hatte keine schöne Kindheit. Zuerst ging das Licht aus. Das Bellen ihres geliebten Hündchens verstummte schlagartig im Dunkel des elterlichen Hauses. Mit zögernden Schritten ging sie ins Schlafzimmer. Vater lag blutüberströmt im Bett und ihrer Mutter wurde von einem abartigen, Frauenkleider tragenden Killer vor ihren Augen die Kehle geschlitzt.

Jeanette begann zu rennen, doch der Fiesling folgte mit großen Schritten...

Irgendwie hat sie das grausame Verbrechen von damals überlebt und wird heute - zweiundzwanzigjährig- aus der psychiatrischen Anstalt entlassen. Ihre ersten Schritte ins Leben soll sie als Französisch-Nachhilfe für drei Geschwister in den Alpen machen.

Diese drei Gören sind arrogant, verwöhnt, lieben Handies, Autos und ausufernde Parties in ihrem Swimmingpool. Und mit Vorliebe ärgern sie die Haushälterin Frau Lust. Eines Tages glaubt Jeannie ihren Augen nicht zu trauen.

Lief da im Garten gerade ein Mann in dem Pünktchenkleid von damals? Ist der Mörder ihrer Eltern wieder frei und jetzt auf der Jagd nach ihr?

Wieder mal das Filmchen eines Trittbrettfahrers. Es wird geklaut, wo es nur geht. Man hätte Regisseur Michael Karen sagen sollen, daß Filme wie SCREAM oder I KNOW WHAT YOU DID LAST SUMMER auch bloß Kopien früherer, guter Schlitzerfilme waren. Allerdings wußte der Autor Kevin Williamson, wie man so etwas geschickt nutzt und mit einer Portion Ironie wiederbelebt. Mit Humor hat Karen überhaupt nichts am Hut. So bleibt sein Reißbrettfilmchen eine dämliche und ärgerliche Kopie einer Kopie, eine seelenlose und völlig gruselfreie Enttäuschung. Der einzige Pluspunkt für echten Horror: das Wiederausgraben von Elke Sommer als Haushälterin. Überhaupt diese Schießbudenfiguren in den Hauptrollen. Jetzt mal ehrlich: wer will denn diese geleckten Soap-Fuzzies auf der großen Leinwand ertragen müssen. Gesichter so spannend wie Versandhauskataloge.

[ Michael Eckhardt ] Michael mag Filme, denen man das schlagende Herz seiner Macher auch ansieht. Daher sind unter den Filmemachern seine Favoriten Pedro Almodóvar, Xavier Dolan, François Ozon, Patrice Leconte, Luis Buñuel, John Waters, François Truffaut, Pier Paolo Pasolini, Ingmar Bergman. Er mag aber auch Woody Allen, Michael Haneke, Hans Christian Schmid, Larry Clark, Gus Van Sant, Andreas Dresen, Tim Burton und Claude Chabrol ...
Bei den Darstellern stehen ganz weit oben in Michaels Gunst: Romy Schneider, Julianne Moore, Penélope Cruz, Gerard Depardieu, Kate Winslet, Jean Gabin, Valeria Bruni-Tedeschi, Vincent Cassel, Margherita Buy, Catherine Deneuve, Isabelle Huppert ...
Eine große Leidenschaft hat Michael außerdem und ganz allgemein für den französischen Film.