D 2012, 85 min
FSK 0
Verleih: Constantin

Genre: Kinderfilm, Abenteuer, Literaturverfilmung

Darsteller: Valeria Eisenbart, Quirin Oettl, Kristo Ferkic, Justus Schlingensiepen, Neele Marie Nickel, Peter Lohmeyer

Regie: Mike Marzuk

Kinostart: 31.01.13

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Fünf Freunde 2

Mit Tücken weitergeführt

Wirtschaftlich gesehen sprechen über eine Million Besucher des Vorgängers für sich und machten die Fortsetzung bloß zur Formsache. Diese geht jetzt Ende des 16. Jahrhunderts los. Dort vereitelt ein katzenartig gekleideter Held mit herzhaftem „Miau!“ den Raub eines unschätzbar wertvollen Edelsteins. Sprung zur Gegenwart. Unser bekannt-titelgebendes Quintett lernt auf Campingurlaub Hardy kennen, den emotional vernachlässigten Sohn eines reichen Vaters sowie einer inexistenten Mutter. Spannungen schwelen sofort, allerdings muß man sie schnell begraben, denn statt Hardy entführen Erpresser unabsichtlich Superhirn Dick. Auf zur Rettung und hinein ins Abenteuer um Schätze, Mythen, Geheimnisse!

Zu vermelden ist da jede Menge Licht, und zwar im wörtlichen Sinne, sofern es das einstige TV-Flair betrifft. Heutzutage flutet die Sonne nämlich nur so durch die Aufnahmen und gleißt damit den Fernsehmief einfach weg. Auch vorherige Qualitäten wurden beibehalten, konkret kindgerechte Action und ganz selbstverständlich Wuschelhund Timmy, welcher sogar noch neue Tricks aus der pelzigen Pfote schüttelt.

Doch wie man ahnt, bedingt solcher Schein eben auch neuen Schattenwurf, und selbiger bezieht sich primär auf die produzentenseitig geäußerte Ahnung, Erwachsene hätten ihrem Nachwuchs gleich eine Mordsgaudi. Bei allem Respekt: nö! Schuld daran tragen überlange, verstohlene Blicke auf die Uhr geradezu herausfordernde Handlungsfäden ebenso wie allerlei aus gediegener Langeweile wahrgenommene Störfaktoren. Konkret als nervtötend empfindet das zur Begleitung abgestellte Elternteil wohl die unsägliche Amerikanisierung in Wort und Bild, gleichfalls darf hinterfragt sein, weshalb eine Schurkenrolle für Peter Lohmeyer bedingt, wie an Kehlkopfentzündung leidend zu sprechen. Hinzu kommen – bitte lacht jetzt, liebe Kinder – zwei wahlweise bekloppte oder von Blähungen geplagte Schergen. Und obgleich die durch Geld-ersetzt-keine-Zuneigung-Hinweise veredelte Freundschaftsmoral per se nichts Schlechtes birgt, nimmt ihr lautstarkes Rausposaunen schon kleine Kinogänger kaum ernst, womit wir bei einem üblichen Problem jugendlich ausgerichteten Filmgutes wären.

Na ja, der Rest geht aber immerhin weit genug in Ordnung, um den Sprößlingen einen unterhaltsamen Nachmittag zu bescheren. Man hätte es also besser treffen können – aber ebenso schlechter.

[ Frank Blessin ] Frank mag Trash, Grenzgängerisches und Filme, in denen gar nicht viel passiert, weil menschliche Befindlichkeiten Thema sind. Russ Meyer steht deshalb fast so hoch im Kurs wie Krzysztof Kieslowski. Frank kann außerdem GEFÄHRLICHE LIEBSCHAFTEN mitsprechen und wird IM GLASKÄFIG nie vergessen ...