D 2000, 106 min
Verleih: Warner

Genre: Drama

Darsteller: Ken Duken, Regula Grauwiller, Frank Giering

Regie: Miguel Alexandre

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Gran Paradiso

Wenn Träume wahr werden

Wir befinden uns in den Alpen, kurz unter dem Gipfel des Gran Paradiso. Der Blick schweift über die gigantische Berglandschaft, der endlose Schnee ist in ein übernatürlich klares Licht getaucht. Ein Heim für körperlich und geistig Behinderte in Hamburg - Mark hat nur geträumt. Bei einem Unfall hat er seinen Vater verloren. Er selbst ist querschnittsgelähmt und sitzt im Rollstuhl. Die anderen im Heim sind für ihn Behinderte, mit denen er nichts anfangen kann.

Als er erfährt, daß er keine Aussicht hat, wieder gehen zu können, unternimmt er einen Selbstmordversuch - will aber eigentlich von einem Wunder gerettet werden. Lisa, die neue Physiotherapeutin, verspricht ihm dieses Wunder: die Besteigung des Gran Paradiso - sein Traum! Wie das zu schaffen sein soll, weiß sie auch noch nicht genau, aber Ideen hat sie genug. Lisa setzt einiges in Bewegung, und schon bald macht sich ein außergewöhnliches Team aus drei jungen Macho-Straftätern samt Sozialarbeiter, dem starken Harpo aus dem Heim, Mark und Lisa im Kleinbus auf in die Alpen. Jetzt beginnen die Schwierigkeiten mit den Eigenheiten der Natur und der Menschen. Für alle eine beginnt ungewöhnliche "Therapie’’.

Mit den üblichen Vorurteilen wird nicht zimperlich umgegangen. Die Entwicklungen der einzelnen Charaktere sind etwas idealistisch, aber zum Glück gibt es genügend Kanten, an denen sich gerieben wird. Die Klarheit und Reinheit der Natur sind ein wunderbarer Hintergrund für die problematischen Beziehungen der einzelnen Figuren, die zugleich von dem Traum der gemeinsamen Bergbesteigung zusammengehalten werden. Die Besetzung der Figuren ist gelungen, vor allem Ken Duken als querschnittsgelähmter Mark versteht es, die Diskrepanz zwischen reicher aber unerreichbarer Innenwelt und eingeschränkter Bewegungsfreiheit eindrucksvoll darzustellen.

[ Sarah Schipschack ]