Originaltitel: HOMEFRONT

USA 2013, 100 min
FSK 16
Verleih: Universum

Genre: Action

Darsteller: Jason Statham, James Franco, Winona Ryder, Kate Bosworth

Stab:
Regie: Gary Fleder
Drehbuch: Sylvester Stallone

Kinostart: 23.01.14

1 Bewertung

Homefront

Leg dich nicht mit Jason an!

Ex-Cop Broker hat mit harten Bandagen im Großstadtsumpf gegen das Verbrechen gekämpft. Doch jetzt ist er müde, braucht einen Wechsel, ein neues Leben. Auch, weil seine Frau gestorben ist. Auch, weil der letzte Einsatz, die Verhaftung des schwerkriminellen Biker-Bosses Danny T, in einem Blutbad mündete. Vor allem aber, weil der harte Hund Broker über einen ganz weichen Kern verfügt: Tochter Maddy nämlich, ein in mehrfacher Hinsicht schlagfertiges Mädchen.

Also zieht man aufs Land. Neue Identität, neues Leben. Farmhaus, Pferdezucht, nette Nachbarn. Ruhe und Frieden. Bis Maddy, ganz Tochter ihres Vaters, auf dem Schulhof einen schwergewichtigen Rüpel mit einem saftigen Schlag auf die Nase in seine Grenzen verweist. Was allerdings eine fatale Kettenreaktion auslöst, ist doch die Mutter des Geschlagenen nicht nur hysterisch und drogenabhängig, sondern auch die Schwester des Gangsters Gator. Als der herausbekommt, wer dieser Broker in seinem früheren Leben war, gerät die Gewaltlawine ins Rollen.

Und sie macht das wuchtig, ohne Umstände und Rücksicht auf Verluste. Und so geradlinig, wie es sich für einen anständigen B-Film-Klopper gehört. Was das angeht, ist Gary Fleders HOMEFRONT gute Ware. Sylvester Stallone schrieb das Drehbuch, und das schnurrt, ohne nach links und rechts zu schauen, wie am Schnürchen der Genrekonvention entlang. Und gönnt sich dabei dennoch kleine Facetten: Im Cast, der Zeichnung der Charaktere und der Handlung auch. Interessant ist da etwa die Figur des Drogengangsters Gator (clever gegen den Strich besetzt: James Franco), der eben nicht nur der fiese Drecksack ist, was sich zeigt, wenn Danny T’s Motorrad-Psychos einrollen, als Unheilgeister, die Gator rief, aber nicht kontrollieren kann. Und auch Gators Schwester (die hübsche Kate Bosworth, hier als durchaus glaubwürdiges White-Trash-Wrack) bekommt Charakterwendungen gegönnt, die man in einschlägigen Streifen so nicht erwartet.

Aber bevor sich jetzt jemand abgeschreckt fühlt: Insgesamt ist HOMEFRONT dann wieder so was von einschlägig, daß man in der Umkehrung auch etwas gelangweilt sein kann. Jason Statham ist als Broker wieder Jason Statham, und der macht eben, was Jason Statham immer macht: gewinnen ohne Unterlaß. Überlegensein ohne Pause. Nun weiß man ja, daß der Mann gelegentlich auch Facetten spielen kann. Hier wurden die aber anderweitig verbraten.

[ Steffen Georgi ] Steffen mag unangefochten seit frühen Kindertagen amerikanische (also echte) Western, das „reine“ Kino eines Anthony Mann, Howard Hawks und John Ford, dessen THE SEARCHERS nicht nur der schönste Western, sondern für ihn vielleicht der schönste Film überhaupt ist. Steffen meint: Die stete Euphorie, etwa bei Melville, Godard, Antonioni oder Cassavetes, Scorsese, Eastwood, Mallick oder Takeshi Kitano, Johnny To, Hou Hsia Hsien ... konnte die alten staubigen Männer nie wirklich aus dem Sattel hauen.