Originaltitel: I KNOW WHO KILLED ME

USA 2007, 106 min
FSK 18
Verleih: Sony

Genre: Horror, Teenie, Thriller

Darsteller: Lindsay Lohan, Julia Ormond, Neal McDonough, Brian Geraghty, Garcelle Beauvais-Nilon

Regie: Chris Sivertson

Kinostart: 03.01.08

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Ich weiß, wer mich getötet hat

Der Drehbuchautor war’s!

Uiuiui! Lindsay Lohan, seit Längerem eher durch Alkoholexzesse denn aufgrund bahnbrechender Schauspielkunst auffällig geworden, bezeichnet diesen Film dezent großspurig als "DAS SCHWEIGEN DER LÄMMER meiner Generation." Verpeiltes Gezwitscher einer Schnapsdrossel oder doch die Wahrheit? Wir haben einen intensiven Blick riskiert.

Lohan gibt hier die Bilderbuch-Jugendliche Aubrey, ein Talent am Piano, trotz Freund entschlossen ihre Unschuld bewahrend, Katzenfan und aufstrebende Hobby-Schriftstellerin. Eines Abends wird der Engel aber von einem Serienkiller entführt, verstümmelt und zum Sterben am Straßenrand zurückgelassen. Aubrey überlebt zwar, besteht jedoch fortan darauf, Dakota zu heißen. Schock-Amnesie? Oder ein aus Schutzgründen aufgetauchtes Alter Ego? Ihre Eltern und Ärzte sind ratlos.

Zu diesem Zeitpunkt hat das anfängliche Teenie-Selbstfindungsdrama mit einigen Splatterszenen schon die mittlerweile salonfähige Folterfilmwelle besurft und macht sich jetzt auf, als Psychothriller fortzusetzen. Daß besagter Mörder dabei ziemlich in den Hintergrund rückt, stört wenig, weil versierte Genrefreunde seine Identität sowieso viel zu früh erahnen können. Also ruht der Fokus nun auf Dakota, im Gegensatz zu Aubrey ein Freigeist, der – aus Gründen amerikanischer Züchtigkeit indes komplett angezogen – nicht bloß in einem Stripschuppen tanzt, sondern vereinfachter Charakterisierung wegen auch qualmt und vögelt, daß die Schwarte kracht. Nebenbei fällt dem Mädel außerdem mal eben spontan ein Finger ab, was schließlich den Schwenk zum Mystery-Horror vorbereitet. Klar mag da niemand tatsächlich Logik erwarten, aber die finale Auflösung kommt so wirr wie uninspiriert daher; egal, welche der mindestens zwei potentiell möglichen Erklärungen man persönlich bevorzugt.

So navigiert das krude Skript bis zum blutigen Showdown zwischen Lymphe, Lust und Lynch umher, will die Erwartungen aller Zuschauerfraktionen erfüllen, bleibt jedoch lediglich spannungsarm und findet nirgends seinen Weg. Weshalb sich die eingangs gestellte Frage im Grunde selbst beantwortet. Aber noch mal im Klartext: Schnapsdrossel, ganz eindeutig.

[ Frank Blessin ] Frank mag Trash, Grenzgängerisches und Filme, in denen gar nicht viel passiert, weil menschliche Befindlichkeiten Thema sind. Russ Meyer steht deshalb fast so hoch im Kurs wie Krzysztof Kieslowski. Frank kann außerdem GEFÄHRLICHE LIEBSCHAFTEN mitsprechen und wird IM GLASKÄFIG nie vergessen ...