Originaltitel: SERVING SARA

USA 2002, 100 min
Verleih: Constantin

Genre: Roadmovie, Komödie

Darsteller: Matthew Perry, Elizabeth Hurley

Regie: Reginald Hudlin

Kinostart: 06.02.03

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Mann umständehalber abzugeben

Schöne Beine auf dem Weg nach Texas

"Mein Job ist scheiße. Keine Perspektiven. Keine Sonderzulagen." Joe Tyler stellt Dokumente zu, die keiner haben will: Zahlungsaufforderungen, Gerichtsvorladungen, Scheidungsanträge. Kundenkontakt ist in Joes Beruf alles, denn seine Kunden sind die scheuen Rehe der Großstadt: sie flitzen einfach weg. Also flitzt Joe ihnen hinterher, als Blumenbote und Gasableser. Am Ende kriegt er sie alle. Zerknautscht, pfiffig, notorischer Drei-Tage-Bart, immer in Bewegung, Spurtkraft in den Beinen, den Traum vom eigenen kalifornischen Weingut im Kopf und dabei doch immer nur den Stadt-Schmutz der Ostküste an den Hacken - das ist Joe.

Als er eines Tages die schöne Sara schnappt und ihr den Scheidungsantrag ihres texanischen Bullenzüchter-Ehegatten Gordon in die Hand drückt, macht sie ihm ein Angebot. Eine Million Dollar, wenn er nicht ihr, sondern ihrem Mann den Antrag zustellt. Und so machen sich die Schöne und der Schnüffler gemeinsam auf den Weg nach Texas, dem Heimatland so vieler amerikanischer Rindviecher. Werden sie all die Knarren, Cowboyhüte, Rodeos, Stiere, Jeeps und Blondinen-Dekolletés überleben? Kriegt Joe die Sonderzulage? Und was ist mit der Perspektive (Weinberg und - na klar - die schöne Sara noch dazu)? Und ist das jetzt ein Film, für den man Geld ausgeben muß? Eventuell, wenn man am Dienstagabend wieder mal keinen Platz in den guten Filmen abgekriegt hat. Unbedingt, wenn man Elizabeth Hurleys Beine mag. Sie hat sehr schöne Beine in diesem Film. Und - ganz ehrlich: Vielleicht, weil Matthew Perry (aus FRIENDS) so etwas wie Charisma beweist in diesem romantischen Roadmovie mit wenig Romantik und ohne road.

Ein lässig urbaner Schweinehund, immer ein paar zusammengeknüllte Dollars in der Tasche und ein Lächeln und ein Traum zuviel in der Hinterhand, um nur ein Zyniker zu sein. Schade, daß so einer nie Präsident werden wird.

[ Christian Seichter ]