Originaltitel: NOT ANOTHER TEEN MOVIE

USA 2002, 88 min
Verleih: Columbia

Genre: Satire, Teenie

Darsteller: Chyler Leigh, Chris Evans, Jaime Pressly, Mia Kirshner

Regie: Joel Gallen

Kinostart: 04.04.02

Noch keine Bewertung

Nicht noch ein Teenie-Film

Oooooooh doch!

Wenn EINE WIE KEINE sich PRETTY IN PINK mit einem AMERICAN PIE im Gepäck UNGEKÜSST auf den ROAD TRIP begibt, um am Ende PLÖTZLICH PRINZESSIN zu sein, wird nicht nur oftmals gefährlich nah an der Grenzdebilität entlanggeschliddert, es grölen auch Millionen HARTE JUNGS, und unzählige EISKALTE ENGEL schluchzen still ins rosarote Taschentuch. Nun folgt die längst überfällige Parodie auf diese Klassiker der modernen Unterhaltung.

Zwar entsprechen die Figuren den gängigen Klischees, gleichwohl ist hier einiges verdächtig anders: Das – in Wahrheit selbstredend wunderhübsche – Mauerblümchen hantiert mit einem Vibrator der Größe "Hengst", ihr Daddy ist fürsorglich genug, sie dem erstbesten Interessenten an den Fuß nageln zu wollen (wenn er sich nicht gerade im Vietnamkrieg wähnt), der coolste Junge der Schule gehört natürlich dem Football-Team an, betrachtet die Spiele jedoch immer gern von der Ersatzbank aus, seine Freundin, wenig überraschend eine hoffnungslos verzickte Cheerleaderin, kann erstaunlicherweise tatsächlich (mühsam) bis 3 zählen, und das nymphomane Luder frönt neben der Verführung nur noch rudimentär vorhandener Frauen jenseits des Verfallsdatums auch nicht druckbaren sexuellen Praktiken. Bäh!

Bei weitem nicht jeder Gag zieht, doch das Pointen-Stakkato funktioniert trotzdem erstaunlich gut; der gebotene Humor deckt von brillant dämlich über herrlich subversiv bis hin zu erfrischend zynisch die ganze Palette ab, weswegen man sogar peinliche Ausrutscher in den extrem schlechten Geschmack (trauriger Tiefpunkt: die Durchfallorgie auf der Mädchentoilette mit anschließendem Fäkalien-Vulkan ... Kotz!) verzeiht. Und wenn gegen Ende die Darsteller in eine ebenso unmotivierte wie ironische Musical-Nummer ausbrechen, oder Ex-Teenie-Ikone Molly Ringwald mit einem wunderbar bissigen Mini-Auftritt fast das unvermeidliche Happy End zum Kippen bringt, ist gar der große Wurf gelungen.

Video abwarten, Freunde einladen, Stoff besorgen, Pizza ordern, abfeiern!

[ Frank Blessin ] Frank mag Trash, Grenzgängerisches und Filme, in denen gar nicht viel passiert, weil menschliche Befindlichkeiten Thema sind. Russ Meyer steht deshalb fast so hoch im Kurs wie Krzysztof Kieslowski. Frank kann außerdem GEFÄHRLICHE LIEBSCHAFTEN mitsprechen und wird IM GLASKÄFIG nie vergessen ...