Originaltitel: ONE TO ONE: JOHN & YOKO

GB 2024, 100 min
FSK 12
Verleih: Piece Of Magic

Genre: Dokumentation, Biographie

Regie: Kevin MacDonald, Sam Rice-Edwards

Kinostart: 26.06.25

One To One: John & Yoko

Es war einmal

„So Long Ago. Was It In A Dream? Was It Just A Dream?“ Natürlich sind auch diese Zeilen zu hören in ONE TO ONE: JOHN & YOKO, mit denen dieser sofort harmonisch ins Ohr fließende und seltsam mit „#9 Dream“ betitelte Song von John Lennon beginnt. Und man hört das und fragt sich glatt selbst: War das nicht doch alles nur ein Traum? Damals, 1971, als Lennon und seine Frau Yoko Ono weg von England und den Beatles in die USA zogen. Nach New York, wo sie dann im Folgejahr – genauer: am 30. August 1972 – gemeinsam ein Benefizkonzert im Madison Square Garden gaben, das unter dem Titel „One To One“ nachgerade legendär wurde.

Warum, zeigt jetzt noch einmal diese Doku. Hören läßt sie es freilich auch, mit den Lennon-Songs, die im Madison Square Garden geboten wurden. Doch will der Film mehr als „nur“ Konzertdokument sein. Und ist es auch. Mit Interviewfitzelchen, Schmalspurfilmaufnahmen aus dem John-und-Yoko-Familienleben, den Telefonaten, die die zwei damals führten und gern auch mal mitschnitten. Mit einer Collage an TV-Bildern vom Krieg in Vietnam, den Protesten dagegen, der Wiederwahl von US-Präsident Richard Nixon, den Statements von Künstlern und Aktivisten. ONE TO ONE: JOHN & YOKO montiert all das zu einem Zeit-und Künstlerporträt, zu einer Collage, die in ihrer Struktur so stringent wie assoziativ ist. Typisch für Träume.

Daß die Peace-And-Happiness-Kultur dieser Jahre auch ihre politischen Träume zu verwirklichen suchte, paßt dazu. Den aktivistischen Spirit fängt ONE TO ONE: JOHN & YOKO hervorragend ein. Der Backlash ins Heute schwingt mit: „Dream, Dream Away“, singt Lennon. Aber: „I Believe, Yes I Believe.More I Cannot Say. What More Can I Say?“

[ Steffen Georgi ] Steffen mag unangefochten seit frühen Kindertagen amerikanische (also echte) Western, das „reine“ Kino eines Anthony Mann, Howard Hawks und John Ford, dessen THE SEARCHERS nicht nur der schönste Western, sondern für ihn vielleicht der schönste Film überhaupt ist. Steffen meint: Die stete Euphorie, etwa bei Melville, Godard, Antonioni oder Cassavetes, Scorsese, Eastwood, Mallick oder Takeshi Kitano, Johnny To, Hou Hsia Hsien ... konnte die alten staubigen Männer nie wirklich aus dem Sattel hauen.

One To One: John & Yoko ab heute im Kino in Leipzig