Originaltitel: ROAD TO PERDITION

USA 2002, 119 min
Verleih: Fox

Genre: Comicverfilmung, Drama, Gangster

Darsteller: Tom Hanks, Paul Newman, Jude Law, Daniel Craig, Jennifer Jason Leigh, Stanley Tucci, Tyler Hoechlin

Regie: Sam Mendes

Kinostart: 05.09.02

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Road To Perdition

Düsteres Wenn der Vater mit dem Sohne

Michael Sullivan hält in den schwierigen Zeiten der großen Depression seine Familie bescheiden aber ausreichend über Wasser. Er arbeitet für den alten Rooney, der ihm wie ein Vater ist.

Weder Michaels Frau noch seine beiden Söhne wissen, womit der Herr des Hauses den Unterhalt bestreitet. Eines Tages wird der jüngste Sproß der Familie Zeuge einer brutalen Hinrichtung. Einen der Killer erkennt Michael jr. aus dem Versteck heraus: seinen Vater. Der schweigsame Michael Sullivan arbeitet als Auftragskiller.

Rooney erfährt sehr bald, daß Sullivans jüngster Sohn seinen Vater bei der Arbeit beobachtet hat. Für den alten Gangster steht eines fest: Zeugen müssen weg. Er schickt seinen Sohn Connor, dem Sullivan schon immer ein Dorn im Auge war, zu seinem Haus und läßt dessen Frau und Michaels Bruder brutal erschießen. Michael jr. ist durch Zufall der Intrige entgangen, und seinem Vater und ihm bleibt nur die Flucht. Rooney aber gibt keine Ruhe: er jagt die Zwei mit einem Killer quer durchs Land ...

In düster-bedrohlichen Bildern erzählt Sam Mendes eine faszinierende, atmosphärisch dichte und mit sehr ruhiger Hand geführte Geschichte über Verrat. Er erzählt aber auch die Geschichte einer Annäherung, einer Freundschaft. Sullivan und Michael jr. kommen sich auf ihrer Flucht zum ersten Mal im Leben sehr nah. Sie müssen zusammenhalten, und der Vater will seinem Jungen vor allem eins ersparen: ausgetretene Wege zu gehen. Wege in die Verdammnis. Hier gelingen Mendes in seinem beeindruckenden Drama die besten Momente. Intim, emotional, frei von jeglicher Sentimentalität - selten genug in einem amerikanischen Werk dieser epischen Breite. Am Ende kann die Flucht, die auch Reise ist, nur in der Erlösung münden. Für Vater und Sohn. Erstaunlich ist allerdings, daß der Zuschauer trotz Mendes’ feinfühliger und geschickter Erzählkunst am Ende dem Schicksal der Figuren mit nüchternem Abstand folgt. Das könnte inszenatorisches Manko sein, oder ein weiteres Gütesiegel eines außergewöhnlichen Films. Ich vermute letzteres.

[ Michael Eckhardt ] Michael mag Filme, denen man das schlagende Herz seiner Macher auch ansieht. Daher sind unter den Filmemachern seine Favoriten Pedro Almodóvar, Xavier Dolan, François Ozon, Patrice Leconte, Luis Buñuel, John Waters, François Truffaut, Pier Paolo Pasolini, Ingmar Bergman. Er mag aber auch Woody Allen, Michael Haneke, Hans Christian Schmid, Larry Clark, Gus Van Sant, Andreas Dresen, Tim Burton und Claude Chabrol ...
Bei den Darstellern stehen ganz weit oben in Michaels Gunst: Romy Schneider, Julianne Moore, Penélope Cruz, Gerard Depardieu, Kate Winslet, Jean Gabin, Valeria Bruni-Tedeschi, Vincent Cassel, Margherita Buy, Catherine Deneuve, Isabelle Huppert ...
Eine große Leidenschaft hat Michael außerdem und ganz allgemein für den französischen Film.