D 2004
Verleih: Constantin

Genre: Drama, Kinderfilm

Darsteller: Neal Lennart Thomas, Ulrich Thomsen, Barbara Auer

Regie: Sandra Nettelbeck

Kinostart: 23.12.04

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Sergeant Pepper

Kinderabenteuer auf vier Pfoten

Um einem Irrtum vorzubeugen: Sergeant Pepper hat nichts mit den Beatles zu tun. Davon abgesehen, daß er singen kann oder es zumindest behauptet. Allein die Behauptung ist für einen Hund natürlich außerordentlich. Leider wird er aber nur von Kindern gehört. Das heißt von Felix. Der Sprößling eines erfolglosen Erfinders und einer treu sorgenden Komponistin rennt den ganzen Tag im Tigerkostüm herum und ist sozusagen "Calvin and Hobbes" in einer Person. Weshalb er auch zum Psychologen muß. Freilich ist Felix auch der einzige, der über das Geheimnis des zugelaufenen Sgt. Pepper bescheid weiß und derjenige, dem man am wenigsten die Wahrheit glauben wird.

Pepper lebt nämlich als Alleinerbe seines jüngst verstorbenen Herrchens ziemlich gefährlich. Die ganz und gar garstige Tochter des Millionärs nebst tuntigem Bruder ist hinter ihm her und will ihn um seine Villa bringen. Die darf aber nur von Pepper und einer kinderfreundlichen Pflegefamilie bewohnt werden. Und - schon erraten, welche Familie das sein wird?

Regisseurin Sandra Nettelbeck orientiert sich nach ihrem Erfolgsfilm BELLA MARTHA in Richtung Kinderfilm und hat dabei schon den Erfolg vor Augen. Die ganze Hunde-Geschichte wirkt zu kalkuliert und altbekannt. Verschiedene Stilmittel und Motive drängen sich auf: die überzeichneten Bösewichte, das Hollywood-Geigen-Gezupfe, die Hund-Kind-Verschwörung gegen die Erwachsenen, wobei Hunde natürlich die besseren Menschen sind.

Zugleich überzeugt der Film, solange Hündchen die Klappe hält, mit Sprachwitz und Situationskomik. Und die liegt tatsächlich weniger beim vierbeinigen Freund, als im absolut sympathischen Erfinder-Haushalt der Familie, die sich in einem automatisierten Dienstleistungsmaschinen-Chaos bewegt, sowie bei dem kleinen Felix, der mit sechs Jahren schon leicht neurotisiert ist, wenn auch nicht so sehr wie sein Psychiater.

Insgesamt dürfte das Konzept aufgehen, wenn es denn um einen sogenannten "Film-für-die-ganze-Familie" ohne Überraschungen und böse Folgen gehen sollte.

[ Lars Meyer ] Im Zweifelsfall mag Lars lieber alte Filme. Seine persönlichen Klassiker: Filme von Jean-Luc Godard, Francois Truffaut, Woody Allen, Billy Wilder, Buster Keaton, Sergio Leone und diverse Western. Und zu den „Neuen“ gehören Filme von Kim Ki-Duk, Paul Thomas Anderson, Laurent Cantet, Ulrich Seidl, überhaupt Österreichisches und Skandinavisches, außerdem Dokfilme, die mit Bildern arbeiten statt mit Kommentaren. Filme zwischen den Genres. Und ganz viel mehr ...