Originaltitel: SUPERBAD

USA 2007, 113 min
Verleih: Sony

Genre: Komödie, Teenie

Darsteller: Jonah Hill, Michael Cera, Seth Rogen, Bill Hader, Christopher Mintz-Plasse

Regie: Greg Mottola

Kinostart: 04.10.07

1 Bewertung

Superbad

Amüsantes von der Clerasil-Front

Wenn man Teenie-Komödien kritisch gegenübersteht, möchte man meinen, es gebe spätestens seit der AMERICAN PIE-Welle genug Werke über das letzte High-School-Jahr, den Sextrieb Pubertierender und deren kreative Höchstleistungen, um besagten Instinkt auszuleben. Auch SUPERBAD widmet sich hauptsächlich dem Thema des Sexualdrangs der Geradeso-Geschlechtsreifen. So gesehen gibt es inhaltlich wenig Neues an der Clerasil-Front, allerdings stört dieser Mangel an Originalität wenig, da SUPERBAD mit der Geheimwaffe aufwartet, die jede Komödie auszeichnen sollte: Witzigkeit. Daß so viele der zugegeben oft derben Gags im Ziel landen, überrascht weniger, wenn man auf die Namen der Macher schaut: Produzent Judd Apatow (JUNGFRAU [40], MÄNNLICH, SUCHTÉ) ist wohl ohne Übertreibung gerade der angesagteste Name in Hollywood, wenn es um erfolgreiche Comedy geht, und Autor/Darsteller Seth Rogen steht spätestens seit seiner ersten Hauptrolle in BEIM ERSTEN MAL für Lachgarantie.

Die Story ist schnell erzählt: Die beiden Außenseiter Seth und Evan sind seit ihrer Kindheit unzertrennlich. Das soll sich nun ändern, denn zur anstehenden College-Ausbildung geht es für beide in unterschiedliche Richtungen. Vorher wollen es die zwei Schüler aber noch einmal richtig krachen lassen, wozu eine große High-School-Abschlußparty die optimale Gelegenheit bietet. Allerdings werden die schrägen Freunde von der attraktiven Gastgeberin nur eingeladen, weil sie sich anbieten, den Alkohol für die Feier klarzumachen. Die Mission heißt nun: mit dem gefälschten Ausweis ihres Kumpanen, dem Ober-Nerd Fogell, den Stoff zu organisieren, der die Mädchen willig und die Nacht unvergeßlich machen soll.

Dies hört sich alles recht plump an, funktioniert aber dank urkomischer Darsteller, pointierter Dialoge und zumeist perfekt sitzender Situationskomik ausgezeichnet. Zum Ende hin sorgt die Fülle der absurden Momente zwar für ein paar Längen, der Geduldige wird dafür aber im Abspann mit kreativen Ergüssen der Zeichenkunst belohnt.

Im Übrigen bleibt zu bewundern, wie es die Macher bewerkstelligt haben, angesichts der ganzen pubertären Peinlichkeiten noch so viel Herzenswärme für die Charaktere übrig zu lassen.

[ Paul Salisbury ] Paul mag vor allem Filme, die von einem Genre ausgehen und bei etwas Neuem ankommen. Dabei steht er vor allem auf Gangsterfilme, Western, Satire und Thriller, gern aus der Hand von Billy Wilder, Sam Peckinpah, Steven Soderbergh, Jim Jarmusch, den Coen-Brüdern oder Paul Thomas Anderson. Zu Pauls All-Time-Favs gehören DIE GLORREICHEN SIEBEN, TAXI DRIVER, ASPHALT COWBOY, SUNSET BOULEVARD, POINT BLANK ...